[Rezension] Thriller *** Carr: 1414° *** manche Menschen haben Rache verdient!

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    Paul Bradley Carr „1414°“

    TB, 400 Seiten, 16 Euro, ET: 20.04.2023
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    Inhalt:

    „Diese Männer bekommen immer, was sie wollen. Jetzt gibt ihnen jemand, was sie verdienen.

    Die Journalistin Lou McCarthy hat ihr Leben einem Ziel gewidmet: die dunklen Machenschaften der mächtigen Männer im Silicon Valley zu enthüllen. Durch ihren Kreuzzug hat sie alles verloren: ihr Zuhause, ihre Freunde und ihre Karriere. Und wofür? Die Milliardäre, über die sie schreibt, feiern Erfolg um Erfolg. Doch als zwei der bekanntesten Tech-Titanen in derselben Nacht auf spektakuläre Weise Selbstmord begehen, steht Lou plötzlich im Rampenlicht: Man macht sie für die Tode verantwortlich. Lou muss herausfinden, wer die Männer in den Tod getrieben hat. Offenbar steckt ein perfider Rachefeldzug hinter den Ereignissen – und Lou weiß bald nicht mehr, ob sie ihn stoppen oder ihm zum Erfolg verhelfen soll …“ (Quelle)

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    Meine Meinung:

    Ich habe das sehr interessante Cover und den mysteriösen Titel gesehen und wusste, dass ich diesen Thriller lesen möchte. 

    Der Beginn fiel mir enorm leicht und ich war schnell in der Geschichte gefangen. Lou hat mit schnell leid getan und ich habe früh gehofft, dass sie die Männer, die sich bisher immer mit Geld freikaufen konnten, tatsächlich einmal richtig erwischen wird. Ich habe ihr aufgrund der ganzen Vorgeschichte auch schnell die wenigen naiven Verhaltensweisen verziehen. Sie fliegt sozusagen in die Fettnäpfchen und Fallen, die ihr gestellt werden und für mich als Leser sehr offensichtlich waren. Jedoch habe ich mit Lou mitgelitten und verstanden, dass sie gar nicht anders kann als dieser doch vermeintlich falschen Spur zu folgen, die sie noch mehr ins Verderben stürzen wird. An einigen Stellen war ich sehr schockiert und wollte einfach nicht glauben, dass so mit Menschen, Mitarbeitern und vor allem Untergebenen umgegangen wird. Aber in Wahrheit wissen wir das alle: Ein paar haben die Macht und nutzen diese ohne Gewissensbisse und ohne mit der Wimper zu zucken aus. Ganz, ganz furchtbar. 

    Das erste Drittel las sich schnell weg und ich war gespannt, was alles noch folgen würde. Die Mitte jedoch war teilweise ein wenig langatmig und für mich auch zu wissenschaftlich/journalistisch. Hier ging es vor allem über wer mit wem, wer welche Machenschaften deckt und warum, über die Hierarchie in Firmen und wer unter wem leidet, aber auch wer wem in den Hintern kriecht. Das war zwar nicht uninteressant, die Handlung plätscherte für mich jedoch zu langsam voran. Manchmal schien es als wüsste der Autor selbst nicht, wie er die Kurve kriegt. 

    Das letzte Drittel hat mir wiederum sehr gut gefallen und ich muss leider sagen, dass ich mich schnell auf die Seite „des Mörders/des Verantwortlichen“ gestellt habe. Warum das so war-  kann ich nicht erklären, ohne dass ich inhaltlich etwas verraten müsste. Ich glaube, jeder wünscht sich, dass die Bösen einfach immer das bekommen, was sie verdienen. Oder dass es am Ende des Lebens eine Art Gericht gibt, das bewertet, was man in seinem Leben getan hat und entscheidet, was deshalb mit einem passiert. Ich fände das wirklich fair. Hier aber übernimmt das eben schon um einiges früher jemand, der sich dafür verantwortlich fühlt. 

    Insgesamt ein gutes und lesenswertes Buch, das mich aber nicht komplett abholen und überzeugen konnte. Dafür war in der Mitte ein zu lange Durststrecke. 

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