[Rezension] Roman *** Grimbert: Der Letzte seiner Art *** ruhig, aber beeindruckend, braucht etwas Zeit!

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Sibylle Grimbert „Der Letzte seiner Art“

Klappenbroschur, 256 Seiten, 14 Euro, ET: 27.06.2024
Danke für die Bereitstellung des Buches. Unbezahlte Werbung!
HIER geht es zum Buch auf der Verlagsseite.

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Inhalt:

„1835: Der junge Zoologe Gus wird vom Naturhistorischen Museum in Lille nach Island geschickt, um die Fauna des Nordatlantik zu studieren. Dort wird er Zeuge eines Massakers an einer Kolonie von Riesenalken, einer pinguinähnlichen Vogelart. Gus kann einen der Vögel retten, ohne zu ahnen, dass er gerade das letzte Exemplar seiner Art geborgen hat. Er nennt ihn Prosp – und zwischen dem neugierigen Forscher und dem anfänglich misstrauischen Tier entsteht eine tiefe Freundschaft. Gus wird nach und nach klar, dass er womöglich etwas Einzigartiges und Unvorstellbares miterlebt: das Aussterben einer Spezies. Was bedeutet es, ein Tier zu lieben, das es nie wieder geben wird? Gus entwickelt eine Obsession mit dem Schicksal seines gefiederten Freundes – eine Obsession, bei der alles andere auf der Strecke bleibt …“ (Quelle)

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Meine Meinung:

Ich weiß gar nicht richtig, wie ich das Buch am besten beschreiben soll bzw. wem ich diese Geschichte am besten empfehlen möchte. 

Es ist eine sehr ruhige, dabei sehr eingängige und eindringliche Geschichte um einen Mann, der eine Freundschaft mit einem Riesenalk eingeht. Die Geschichte beschreibt dabei, wie es dazu kommt, dass der Riesenalk sozusagen das Haustier des jungen Zoologen wird. Der Leser wird Zeuge der Annäherungen und auch der Gefühle, die während der Interaktionen entstehen. Mich haben diese sehr berührt und überhaupt hat mich diese Annäherung, die Entwicklung des Verständnisses für die Bedürfnisse des Vogels sehr beeindruckt. 

Dagegen war ich schockiert über das Verhalten der anderen Menschen, über das kaltblütige Abschlachten einer ganzen Population, einfach so, weil sie gut schmecken oder sich nicht wehren können. Hier öffnet der Roman auch die Augen für die geschichtliche Problematik. Die Menschen haben zu dieser Zeit nicht darüber nachgedacht, dass sie diese Spezies durch ihr Verhalten vielleicht ausrotten, dass diese Tiere zu wenig Nachkommen haben, um die Population trotz der vielen Toten aufrechtzuerhalten. Das war überhaupt kein Thema, da es zu dieser Zeit noch keine Informationen gab, wie alles miteinander zusammenhängt und welche Auswirklungen es mitunter auch auf den Menschen haben wird, wenn Tierarten verschwinden. Charles Darwin musste sich erst noch zu Wort melden. 

Mich hat das Buch beeindruckt, wenn ich auch sagen muss, dass ich es in einem Rutsch lesen „musste“. Ich hatte es für drei Tage zur Seite gelegt und hatte das Schwierigkeiten, wieder reinzukommen, sodass ich das letztgelesene Kapitel nochmal gelesen habe. Es hat auch genau die richtige Länge, mehr wäre zu lange. So ist es genau richtig. 

Ich habe Prosps Geschichte mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet. Was fürs Herz und gleichzeitig auch was zum Nachdenken für den Kopf. Ein besonderes, anderes Buch, das aber ein wenig Durchhaltevermögen vom Leser einfordert. 

4 Sterne

Weitere Rezensionen bei Büchermonster (3/5) und bei Wortakrobatin_die (Herzensbuch). 

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3 Kommentare

  1. Hallo Verena und vielen Dank für die Verlinkung!

    Ich kann deiner Rezension in weiten Teilen eigentlich nur zustimmen, mich hat die Ausführung allerdings nicht ganz so emotional gepackt, daher ist meine Bewertung einen Tick schwächer ausgefallen. An sich fand ich das Buch nämlich schon bewegend, manchmal war mir der Erzählstil aber einfach etwas zu trocken und nüchtern.

    Trotzdem wird mir das Buch dennoch in Erinnerung bleiben und hat mich auch dazu angeregt, mich ein wenig mehr mit der Geschichte der Riesenalken auseinanderzusetzen.

    • Hallo Sebastian,
      danke für deinen Kommentar und deine Erklärungen. Ja, auch ich habe mich etwas mehr mit dem Riesenalk befasst und er ist mir tatsächlich in Norwegen im Urlaub „über den Weg gelaufen“, sodass ich direkt wieder an das Buch erinnert wurde. Die Geschichte bleibt aber auch irgendwie im Kopf.
      Viele Grüße
      Verena

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