[Rezension] *** Ein schwerer Fall von Liebe *** ungeeignetes Cover, unpassende Inhaltsangabe, fehlleitende Illustration, gute Geschichte

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Anne-Sophie Lunding „Ein schwerer Fall von Liebe“
(aus dem Dänischen von Kerstin Schöps)

TB, 240 Seiten, 9,95 Euro, ET: 28.02.2019
unbezahlte Werbung! Danke für das Bereitstellen des Buches!
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Inhalt:

„Elvira Gregersen ist 39 Jahre alt, bringt 148 Kilo auf die Waage und arbeitet am Empfang eines Bordells. Davon darf allerdings das Jobcenter nichts wissen, denn offiziell ist sie arbeitslos. Obwohl es das Leben wahrlich nicht gut mit ihr meint, meistert sie ihr Schicksal – mit einer guten Portion Selbstironie und ohne ein Wort des Jammerns. Bewaffnet mit Pizza und buntem Nagellack trotzt Elvira allen Widrigkeiten. Als Henry auf der Bildfläche erscheint, fängt ihre dicke Schale sogar an, ein wenig zu bröckeln. Und zum Vorschein kommt: Elviras riesengroßes Herz.“ (Quelle)

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Meine Meinung:

Na, wie sieht das Cover für euch aus? Nach einer lustigen, locker-leichten Liebesgeschichte, die in einem Happy End mündet? In der Umschlagklappe befinden sich noch ganz viele „happy“ rosafarbene Donuts – passend zum Happy End!

Ja, das habe ich auch gedacht als ich mich auf das Buch eingelassen habe. Bekommen habe ich aber eine ganz andere Geschichte – wirklich eine ganz andere. 

Hier ist nichts locker-leicht! Hier ist alles hart, traurig, emotional, erschütternd und teilweise wirklich schrecklich!

Elvira wiegt knappt 150 kg und frisst im wahrsten Sinne alles in sich rein! Während des Lesens erfährt man sehr viel über Elvira und ihren Zwillingsbruder, über ihr bisheriges Leben und wie ihnen das Leben bisher mitgespielt hat! Denn das Leben war zu beiden nicht gut, das Leben hat beiden wirklich übel mitgespielt und das spiegelt sich in den beiden wider.

Aber die beiden haben so viel „Mist“ in ihrem Leben erlebt, dass es nicht verwunderlich ist, dass sie beide ziemlich am Ende sind. Und nicht nur sie. Irgendwie haben alle Figuren, die im Buch eine größere Rolle spielen, ihre Päckchen zu tragen. Es kommen Drogenmissbrauch, Esssucht, Kindesmissbrauch, Einsamkeit, Tod, Abhängigkeit vom Amt, Prostitution und noch eine Menge mehr vor.

Und daher jetzt die Frage? Wo passt hier der Humor hin? Richtig – der passt hier nur wenig hin und zeigte sich deshalb auch nur sehr wenig!

Das alles heißt aber nicht, dass ich das Buch nicht gemocht habe! Anne-Sophie Lunding hat mit Elvira, mit Sixten, mit Henry und all den anderen Personen eine schwierige und sehr emotionale Geschichte geschrieben, die ich sehr gerne gelesen habe, die aber meiner Meinung nach noch ein paar Seiten mehr verdient hätte! Auf jeden Fall wäre für mich ein Epilog von Nöten gewesen. Nach so viel Leid, Tränen, Zusammenbrüchen und und und…hätten Elvira und vor allem ich das gebraucht!

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Fazit:

Für die Geschichte an sich vergebe ich [usr=4]!

Für das meiner Meinung nach absolut ungeeignete Cover, die fehlleitende Illustration mit rosafarbenen Donuts und die unpassende Inhaltsangabe vergebe ich [usr=0]! Es wirkt für mich hier wirklich so, als hätte da jemand nicht das Buch gelesen, sondern nur den Titel!

Ich befürchte, dass die Autorin unter dieser Aufmachung „leiden“ wird, da die Rezensenten sich „veräppelt“ fühlen und das Buch mit wenigen Sternen abstrafen werden, da sie eine andere Geschichte erwartet hatten und auch wollten!

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4 Kommentare

  1. Hi Verena,

    deine Rezension zeigt, wie wichtig das richtige Outfit zur Geschichte ist, sonst läuft man als Leser daran vorbei oder kauft es und ist völlig überrumpelt. Schade.
    Die Story klingt hochgradig bewegend und trifft den richtigen Punkt. Hoffentlich bekommt das Buch trotz des Äußeren die Aufmerksamkeit, die es verdient.

    Liebe Grüße
    Tina

  2. Hi Verena,
    auch der Titel scheint nicht so zu passen.
    Von der Aufmachung her hätte mich das Buch nicht angesprochenen, vom Inhalt her jedoch sehr!
    LG
    Daniela

    • Hi Daniela,
      der Titel passt – zumindest nach dem Lesen des Buches – gut. Aber der Rest wundert mich schon ein wenig. Bei Amazon hat eine Rezensentin geschrieben, dass man doch davon ausgehen könnte, wenn jemand im Bordell arbeitet, dass das Buch nicht nur happy wäre. Naja, aber zwischen nicht nur happy und dieser Geschichte besteht schon ein großer Unterschied. Magst du das Buch lesen? Gruß Verena

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