[Veranstaltungstipp] Rundreise Island – Warum nicht mal eine Gruppenreise?

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eigenes Bild, Island Juli 2022

Ich wollte schon immer mal nach Island und letztes Jahr war es dann so weit. Ich habe recherchiert (viel und lange) und fühlte mich dann aber immer noch nicht genügend aufgeklärt. Trotzdem waren mein Mann und ich so weit, dass wir eine Rundreise mit dem Auto machen wollten. Dann aber erzählte mir meine Kollegin, wie viel Ärger sie in Island mit dem Mietwagen und der Mietwagenfirma gehabt hatten und schon waren da wieder die Fragezeichen. Also bin ich dann letztendlich ins Reisebüro meines Vertrauens. 

Dort wurde ich gefragt, ob wir denn auch schon mal über eine Gruppenreise nachgedacht hätten. Ähm, nein, tatsächlich gar nicht. Denn irgendwie habe ich die bisher immer mit Kaffeefahrten und damit auch mit Verkaufsveranstaltungen verbunden. Verkaufsveranstaltungen und viele ältere Menschen. 

Nun ja, jetzt bin ich ja auch schon ´77 Baujahr und demnach nicht mehr allzu jung. Warum also nicht mal ausprobieren?

Was hat uns an einer Gruppenreise gereizt:

  • Alles wird organisiert. Man muss sich weder um die Buchung der Flüge noch um die Buchung der Hotels kümmern.
  • Man kann sich jeden Tag einfach in den Bus setzen und wird zur nächsten Sehenswürdigkeit gefahren, ohne Planung, ohne dass man über Straßen, Ziel, Tankstellen, etc. Bescheid wissen muss. 
  • Die Rundreise werden so geplant, dass sowohl die bekanntesten Sehenswürdigkeiten enthalten sind sowie auch kleinere Geheimtipps. Eine gute Mischung.

Was muss man bei einer Gruppenreise bedenken:

  • Die Tage sind völlig durchgeplant. Es gibt ein Programm, an das sich normalerweise gehalten wird.
  • Es handelt sich nicht um einen Erholungsurlaub. Teilweise Abfahrten um 7 Uhr oder 7.30 Uhr. Ankunft im neuen Hotel aber auch erst um 19 Uhr. 
  • Man lebt die ganze Zeit aus dem Koffer. Maximal zwei Nächte in einem Hotel hintereinander. (außer es handelt sich um eine Standortreise)
  • Es gibt „wunderliche“ Menschen oder sagen wir: Jeder Mensch ist anders, jeder hat andere Spleens oder Macken, manche stören die anderen Teilnehmer aber mehr als andere. Das muss man abkönnen bzw. die Geduld muss man mitbringen. 
  • Man hat kein Mitbestimmungsrecht bei Flugzeiten oder der Hotelauswahl. 
  • Es gibt Gruppenreiseveranstalter mit Gruppen rund um 20 Reisende, aber auch mit 50 Reisenden. Umso mehr Menschen, umso günstiger ist normalerweise auch die Reise (nach unseren Erkenntnissen)

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Rundreise 1 – Island (10 Tage)

Zurück zu unserem Wunsch, eine Rundreise durch Island zu wagen. So einfach war das Ganze dann doch nicht, da ich ja auf die Ferienzeiten angewiesen bin, wir erst nach einer passenden Reise suchen und wir uns dann bei den Preisen erst noch überlegen mussten, ob wir das wirklich wollen.  Island ist teuer, wirklich verdammt teuer. Aber sie müssen nun mal auch alles auf die Insel bringen. 

Aber wie sagt man so schön: Man lebt nur einmal und wir hatten dafür ja auch gespart. 

So sind wir im Juli 2022 mit SKR (unbezahlte Werbung, da selbst bezahlt, keine Kooperation/kein Honorar) für 10 Tage nach Island geflogen (HIER findet ihr die Reise. Unbezahlte Werbung/keine Affiliate Links/nur als Information, falls euch die Reise interessiert) und haben dort komplett einmal die Insel mit einem Kleinbus umrundet. Warum SKR? Hier ist die Gruppengröße auf maximal 16 Reisende beschränkt, was wirklich eine kleine Gruppe ist. Das war uns für unsere erste Gruppenreise sehr wichtig.  Das zahlt man aber auch. Je weniger Menschen, desto teurer wird normalerweise auch die Reise. 

eigenes Bild, Island Juli 2022

Was hat uns an der Gruppenreise gut gefallen?

  • Die Reiseführerin war auch gleichzeitig die Busfahrerin. Sie hat während der Fahrt sehr viel erzählt. Es wurde nie langweilig, obwohl wir teilweise schon sehr lange an einem Stück gefahren sind. Hier profitiert man sehr von dem Wissen einer „Einheimischen“, das ich mir so hätte niemals aus einem Reiseführer zusammensuchen können.
  • Man ist wirklich entspannt. Alles ist geplant, wir mussten nur noch die Uhrzeiten im Kopf behalten. 
  • Auf kleinere Wünsche wurde eingegangen. 

Das sollte man wissen:

  • Man ist wirklich ein Tourist: raus aus dem Bus: Fotostopp, Zeit im Auge behalten, wenn die Zeit um ist, zurück zum Bus, Verlängerung oder auch Verkürzung nicht möglich. 
  • Mittagspausen werden immer gemacht. In Island gab es eher wenige Restaurants für ein warmes Mittagessen. Manche Menschen brauchen das. Wir nicht. Wir haben uns auch mit einem Sandwich aus dem Supermarkt zufrieden gegeben. Tipp: Müsliriegel aus Deutschland im Koffer mitnehmen! 🙂
  • Man sollte im Programm genau nachlesen, ob Abendessen enthalten sind. In Island gab es teilweise rund um das Hotel meilenweit nichts. Dort konnte man nicht mal so einfach irgendwo essen gehen. Aber auch das wird vorher von der Reiseführerin „angesagt“, sodass man sich auch aus dem Supermarkt etwas mitnehmen konnte, wenn einem das Hotelessen nicht schmeckte oder zu teuer war. 
  • Die Hotelklassifizierung ist in vielen Ländern nicht mit den Hotels in Deutschland zu vergleichen. Man muss sich ein wenig auf das andere Land einlassen. Sauber und groß genug sollte es jedoch sein. 
  • Wir waren mit einem anderen Pärchen die Jüngsten in der Gruppe. Der Altersdurchschnitt mag bei ca. 60 Jahren gelegen haben. Von daher sollte man schon eher kommunikativ sein, da man immer wieder angesprochen und in ein Gespräch verwickelt wird. Auch kann es mal sein, dass man mit dem Koffer helfen darf/muss. Vielleicht sollte man nur nicht erwähnen, wenn man einen „medizinischen“ Beruf ausübt…:-)

Anmerkung:

Eine Reise soll Spaß machen. Wir haben eine tolle Zeit in Island verbracht, würden die Reise jedem empfehlen, auch wenn sie echt teuer war. Die Gruppe war in Ordnung, auch wenn wir mit jedem Tag gemerkt haben, dass die Toleranzschwelle immer weiter sinkt.  Aber ich glaube, das ist normal und menschlich. Es war toll, sich um nichts kümmern und nichts planen zu müssen. Sehr angenehm und neu für mich. Es macht Sinn, sich nicht über alles, was vielleicht nicht so toll geklappt hat oder was man selbst nicht so gut fand, aufzuregen. Oft kann man es sowieso nicht ändern. Sinnvoll ist es aber, wirkliche „No-Gos“, wie z.B. dreckige Zimmer oder viel zu kleine Betten oder ähnliche Probleme zu dokumentieren. Die Reisegesellschaften sind immer froh über diese konstruktiven Rückmeldungen. Unser letztes Hotel auf der Reise war tatsächlich eher eine Zumutung und wurde 2023 aus dem Programm genommen. 

Island ist vom Wetter her wirklich unberechenbar. Ich habe im Juli gefroren, obwohl ich mehrere Schichten anhatte. Ein Regenponcho und gute Schuhe (Wanderschuhe) sollten auf jeden Fall mitgenommen werden. Wenn noch Platz im Koffer ist: Müsliriegel mitnehmen (oder andere kleinere Snacks)

eigenes Bild, Island Juli 2022

Wir haben die Gruppenreise so sehr genossen, dass wir uns im Oktober 2023 mit einem anderen Anbieter und mit einer deutlich größeren Gruppe nach Griechenland gewagt haben. Darüber wird es aber einen eigenen Beitrag geben. Aber: Auch hier waren wir wieder mit die Jüngsten. Schade eigentlich. 

Wart ihr auch schon mit einer Gruppe unterwegs? Wenn ja, wohin ging die Reise? Wart ihr zufrieden? Könnt ihr eine Reise empfehlen? Welche Tipps gibt es? 

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