Martin Sernko „Der Tod kennt keinen Ruhestand – Karl Kogler ermittelt am Wörthersee“
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Inhalt:
„Es hätte schlimmer kommen können, denkt Karl Kogler, ehemaliger Chefinspektor am beschaulichen Wörthersee, der wegen eines … wie soll man sagen … gröberen Fauxpas in Frühpension geschickt wurde. Doch die Ruhe währt nicht lang: Klaus Pechhofer, der Leiter vom Tourismusverband, erstickt beim Essen an einer Gräte. So scheint es zunächst. Schon bald stellt sich jedoch heraus, dass sein Wolfsbarsch-Carpaccio mit Blausäure vergiftet wurde. Als dann auch noch der Hoteldirektor Matthias Madritsch in der Wolfsgasse erstochen aufgefunden wird, will Kogler nicht länger Däumchen drehen. Mit eigenwilligen Methoden und reichlich Charme riskiert der liebenswerte Ermittler einen Blick hinter die Fassade der Urlaubsidylle. Denn eins ist sicher: Auch am sonst so friedlichen Wörthersee gibt es Wölfe im Schafspelz.“ (Quelle)
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Meine Meinung:
Ich lese sehr gerne Regionalkrimis, da sie oft wirklich lustig sind und keinesfalls abgehoben á la James Bond. Ich mag solche realistischen Krimis, bei denen es um Familienfehden, Geld, Habgier oder Rache geht. Sehr häufig höre ich solche Krimis auch als Hörbuch, da diese im passenden Dialekt vorgelesen werden und sich dann die passende Stimmung schneller einstellt.
Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht leicht. Ich bekam anfangs keinen Zugang zur Geschichte und konnte mich nicht gut auf den Text konzentrieren. Ich weiß nicht, ob ihr das kennt, aber manchmal kommt der Schreibstil nicht im Gehirn an, so dass man es nicht schafft, sich nur noch auf das Gelesene zu konzentrieren und alles andere auszublenden.
Zudem setzt der Autor vor die Namen der Figuren sehr häufig einen Artikel „der Matthias Madritsch..“, „er gab dem Sepp ..“, „die Erika blickte…“ Ich persönlich mag das nicht und es stört mich tatsächlich auch in meinem Lesefluss. Ich habe dann einfach versucht, beim Lesen die Artikel zu überfliegen.
Die Geschichte selbst konnte mich nach den anfänglichen Schwierigkeiten unterhalten und ich mochte Kogler, sein Verhalten und seine Vorgehensweise. Sehr angenehm empfand ich, dass Kogler schon älteren Semesters ist und mit beiden Beinen im Leben steht. Natürlich gibt es da dieses Geheimnis, wegen dem Kogler ja überhaupt erst in Frühpension geschickt wurde. Diese Geschichte im Hintergrund machte das Ganze auch ein wenig spannender. Aber es gibt keine Liebeseskapaden oder andere Probleme aus der Vergangenheit, die Kogler das Leben schwer machen und in irgendeiner Weise aufgearbeitet werden müssen.
Der Fall ist nachvollziehbar, gut verständlich und realistisch. Hier konnte ich gut folgen und sogar Verständnis für manch einen der „Bösen“ entwickeln.
Mir haben beim Lesen auch folgende Nebencharaktere sehr gut gefallen, allen voran natürlich Blacky, der wie unser Kater auch seine halb gefressenen Geschenke auf der Couch ablegt und nicht vor die Haustür. Branko gelang es durch sein Verhalten und seine Art zu sprechen sehr schnell, Sympathiepunkte einzuheimsen. Und Sepp dürfte sehr gerne mal um Kochen bei mir vorbeikommen! 🙂
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Fazit:
Ich wurde letztlich gut unterhalten, hatte aber anfangs große Probleme, in der Geschichte „abzutauchen“. Einerseits wüsste ich schon gerne, wie es bei dem ein oder anderen jetzt weitergeht, andererseits bin ich nicht sicher, ob ich weiterlesen möchte. Ich glaube, das kommt auf den Fall an und wie viele Bücher meine aktuelle Leseliste dann enthält.
[usr=3,5] = lesenswert
Aber vielleicht probiert ihr es mal mit Kogler und seiner Geschichte? Hier findet ihr eine Leseprobe!