Michael Kobr „Sonne über Gudhjem“
Ein Bornholm-Krimi
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Inhalt:
„Weiße Strände, goldgelbe Felder, idyllische Küstendörfer und Sonne rund ums Jahr: Die beschauliche dänische Urlaubsinsel Bornholm scheint der ideale Platz, um das Leben ein wenig ruhiger angehen zu lassen. Das denkt sich auch der hochdekorierte Kriminalpolizist Lennart Ipsen, als er – frisch geschieden – bei der überschaubaren Insel-Kripo anheuert. Doch statt Angelfahrten und Joggen am Strand wartet gleich sein erster Mordfall auf ihn: Schweinebauer Kristensen wird tot in der eigenen Räucherkammer aufgefunden. Schnell wird klar, dass Kristensen ein unangenehmer Zeitgenosse war, mit dem viele eine Rechnung offen hatten. Und dass eine Mordermittlung auch auf Dänemarks Sonneninsel so manche Schattenseite ans Licht zu bringen vermag …“ (Quelle)
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Meine Meinung:
Ich kannte den Autor bisher nur von dem Thriller „Draußen„, der mich leider überhaupt nicht überzeugen konnte. Dieses Buch hat Michael Kobr ja ebenfalls mit Volker Klüpfel geschrieben. Ich habe das ein oder andere Mal schon darüber nachgedacht, die Reihe um Kommissar Kluftinger zu versuchen oder aber mit der neuen Reihe des Duos „Die Unverbesserlichen“ (Gaunerkomödie). Das klingt eher nach spannender Unterhaltung mit einem Schuss Humor.
Wie dem auch sei – das vorliegende Buch hat mich schon aus diesem Grund gereizt, da Michael Kobr dieses alleine geschrieben hat. Außerdem klang der Inhalt nach einem soliden, unaufgeregten Krimi mit viel Platz für sympathische Charaktere.
Ich habe das Buch innerhalb dreier Tage gelesen und wurde dabei gut unterhalten. Ich habe genau das bekommen, was ich mir versprochen hatte. Einen durchweg spannenden, aber keinen actiongeladenen Kriminalroman, der nicht aufgrund des Mordes/der Morde schockieren will, sondern auch mit seinen sympathischen Charakteren punkten möchte.
Lennart Ipsen ist ein ruhiger und sehr angenehmer Zeitgenosse, den ich mir bildlich gut vorstellen konnte. Sein Werdegang hat mir ebenfalls gut gefallen, da dieser sehr aktuell ist und in diese Zeit unumstößlich passt. Ich mochte auch Lennarts Vater und seine Kinder sehr. Sehr realistisch gezeichnete Figuren mit viel Lebendigkeit und was mir immer sehr wichtig ist: wirklichkeitsnah.
Lennarts beide Kolleginnen aber stehlen ihm fast die Show. Sehr unterschiedliche Menschen und doch beide sehr eingängig. Vor allem Britta ist ein Tausendsassa und absolut bewundernswert.
Was ich außerdem sehr mag, ist die Erklärung des Titels im Laufe der Geschichte. Eingebettet und einen inhaltlichen Bezug hergestellt. Perfekt.
Zu einem gelungenen Plot, durchdachten und sympathischen Charakteren kommen noch die Insel-Beschreibungen und die damit verbundenen Urlaubsgefühle bei mir, die mich trotz des Mordes ein wenig zur Ruhe kommen ließen.
Ich würde mir beim nächsten Fall ein wenig mehr Humor wünschen, was das Ganze noch ein wenig mitreißender machen würde. Aber der Auftakt ist schon wirklich gut gelungen und ich bin gerne ein weiteres Mal dabei!
[usr=4] = sehr lesenswert
Weitere Rezensionen bei ??? (Links füge ich später noch an, da das Buch erst heute erscheint!)
Vielen Dank an den Verlag für das tolle Päckchen, das neben dem Buch auch noch einen Brief des Autor (und weitere Nettigkeiten) enthielt, den ich ebenfalls sehr sympathisch klang. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass mich auch das Buch überzeugen konnte.
Das Cover finde ich persönlich nicht ganz so ansprechend. Aber der Autorenname soll wohl auch eher der Hingucker sein und dieser ist ja groß genug.
[…] 1: „Sonne über Gudhjem“ konnte mich gut unterhalten und auch von den Charakteren und dem Kriminalfall überzeugen. […]