Hannes Finkbeiner „Einer geht noch“
Inhalt:
„Traurig, todkomisch und unendlich schön
Manchmal kommt es knüppeldicke. Diesmal für den Studenten Alo Bergmann. Sein Vater bricht beim gemeinsamen Abendessen in einer Gaststätte zusammen. Herzstillstand. Rettungssanitäter eilen herbei, Fred kommt auf die Intensivstation. Großes Drama. Nur Alos Opa Fidus ist erstaunlich guter Dinge. Der 93-Jährige findet nämlich, der Tod würde grundsätzlich überbewertet, er selbst sei ja schon dreimal gestorben, passiere eben hin und wieder. Steht Alos Großvater unter Schock? Doch da beginnt Fidus seinem Enkel bereits die abenteuerliche Geschichte seiner drei Ableben zu erzählen. Eine Geschichte voller Hoffnung, Eigenheit und Liebe, die vom Kriegsende in der Pfalz in das Barcelona Dalís und zurück führt. Kann das alles wirklich wahr sein? Alo beginnt nachzuforschen. Was er herausfindet, verändert sein Leben und das seiner Familie für immer.“ (Quelle)
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Meine Meinung:
Ich wusste nicht so richtig, was mich bei diesem Buch erwarten würde. Die Inhaltsangabe klang nach einer emotionalen, zu Herzen gehenden Geschichte mit dem gewissen Etwas: skurril, humorvoll und voller Hoffnung.
Ein Buch über den Tod, das Sterben ist schon ein schwieriges „Ding“. Der Tod kommt für jeden, das ist gewiss, die Frage ist nur, wann es für einen soweit ist. Was hat man bis dahin erlebt? Wie hat man sein Leben gestaltet? Blickt man zufrieden zurück?
Der Einstieg in die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich habe mit Fidus mitgefiebert und ich habe ihn schnell in mein Herz geschlossen. Seine Geschichte hat mich berührt und hat mir außerdem vor Augen geführt, wie glücklich wir uns schätzen können, dass wir in Deutschland bisher keinen Krieg miterleben mussten. So viel Leid, so viel Kummer und Hunger. So viele ausgelöschte Existenzen und Tränen. Fidus Liebe zu Klara hat mich mitgerissen und am Ende des Buches auch ein wenig zerstört.
Die Mitte ist leider recht langatmig, wenn auch durchaus immer noch interessant. Ich klebte leider jedoch nicht mehr so an den Seiten, das Buch verlor dadurch leider seinen Sog. Gegen Ende hat es mich dann wieder emotional gepackt.
Das Ende hat mich erst ein wenig kalt erwischt, da es für mich im ersten Moment kein richtiges Ende war und ich auch etwas anderes erwartet hatte. Nach einigen Überlegungen erging es mir aber wie Jessica von BuchBesessen: das Ende passt – es passt zu Fidus und zur Geschichte.
Auf jeden Fall war das Lesen des Buches eine Bereicherung. Die Erinnerung an die Gräuel des zweiten Weltkriegs zogen die Dankbarkeit nach sich, diesen nicht erlebt haben zu müssen . Das Buch zeigt, wie endlich unser Leben ist und wie wichtig es ist, dass wir unsere Zeit mit dem füllen, was uns wichtig ist. Unter anderem mit Zeit mit unserer Familie.
4 Sterne
Weitere Rezensionen bei BuchBesessen (3,5/5) und bei ??? (gerne her mit dem Link).
[…] [Rezension] Unterhaltung *** Finkbeiner: Einer geht noch *** demütig legt man das Buch zur Seite… September 28, 2024 […]
Danke für die Verlinkung. 🙂
Ich habe auch etwas gebraucht, um mich mit dem Ende anzufreunden, finde aber wirklich, dass es sehr gut zum Inhalt passt.
Liebe Grüße