Eva Reisinger „Männer töten“
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Inhalt:
„Rasant erzählte Utopie eines wehrhaften Feminismus in einem österreichischen Dorf
Anna Maria lebt ein typisches Großstadtleben: Sie arbeitet in einer hippen Firma, geht am Wochenende mit ihren Freundinnen feiern und hat eine komplizierte Ex-Beziehung. Bis sie Hannes an der Bar eines Nachtclubs kennenlernt. Er ist aus Engelhartskirchen, einem oberösterreichischen Dorf, von dem sie bis dahin noch nie gehört hat. Und ganz sicher rechnet sie nicht damit, eines Morgens mit Hannes in diesem Nest aufzuwachen. Als es doch passiert, lassen die Klischees zunächst grüßen: Kühe, Knödel, Kirchturmglocken. Dann aber bemerkt Anna Maria, dass nicht alles ins Bild passen will. Warum gibt es eine Pfarrerin, obwohl das Dorf katholisch ist? Wie kommt es, dass die Frauen hier viel lauter feiern als anderswo? Wo sind die Männer hin? Und was hat das alles mit Kathrin Glock zu tun?“ (Quelle)
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Meine Meinung:
Das Buch fällt auf – durch die Aufmachung und den zweideutigen Titel.
„Männer töten“: Töten Männer andere Menschen? Frauen? Oder geht es in diesem Buch darum, dass Männer getötet werden? Das muss man beim ersten Kontakt mit dem Buch erstmal herausfinden. (TP: Gewalt, Vergewaltigung, Mord)
Das Cover ist fröhlich und doch verströmt es für mich einen ungesunden Charme, da die abgebildete Frau nur halb zu sehen ist und selbst auch keine Augen hat. Warum wird die Frau so dargestellt? Soll der Leser hier schon auf den Inhalt eingestimmt werden?
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Ich muss gestehen, dass ich mir mit dem Lesen des Buches sehr schwergetan habe. Es liest sich nicht so einfach, wie mich der Buchinhalt hat glauben lassen. Der Schreibstil ist für mein Verständnis sehr verwirrend und auch nicht ganz so einfach, es fühlte sich teilweise chaotisch an, wie ein Durcheinander und mein Job war es, Ordnung in das Chaos zu bringen.
Ich wusste lange Zeit nicht, wo ich mich in der Geschichte befinde und mitunter auch, was mir die Autorin gerade vermitteln möchte. Dadurch empfand ich das Lesen anfangs auch als sehr anstrengend.
Jetzt ist ja aber das Thema schon etwas Besonderes und ich wollte nicht so schnell aufgeben. Nach 80 Seiten hatte ich den Hauch einer Ahnung, worum es in dieser Geschichte geht bzw. gehen wird und ich hatte mich mit dem Stil ein wenig angefreundet. Trotzdem hatte ich weiterhin permanent den Eindruck, dass ich auch zwischen den Zeilen lesen musste, um mitzukommen und den Inhalt zu verstehen. Manchmal kam ich mir leider auch ein wenig dumm vor. Aber es wurde leichter und damit auch besser.
Was ab Seite 138 folgt, ist nervenaufreibend und so dicht gedrängt mit Fakten, dass ich wiederum nicht wusste, wohin mit meinem Gedanken, nur dieses Mal waren es zu viele. Die Frage am Ende war eigentlich nur noch: Wie viel Mitleid habe ich mit den Männern?
Für mich war das Buch vom Inhalt her sicherlich ein Lesevergnügen – denn darüber nachzudenken, ob die Welt besser dran wäre, wenn Frauen alles bestimmen dürften, macht schon Spaß! Matriarchat statt Patriarchat – da würde mir einiges einfallen zu diesem Traum. Der Stil bzw. die Art der Geschichte hat es mir jedoch nicht leicht gemacht und ich war mehr als einmal verwirrt und kurz davor, das Buch wegzulegen. Ich kam beim Lesen nicht immer mit und konnte den Gedankengängen der Autorin nicht gleich folgen. Das war anstrengend und kostete Zeit.
Gerade auch wegen der Schwierigkeiten, die ich mit dem Buch hatte, wird es sicherlich länger im Gedächtnis bleiben. Vielleicht möchtet ihr einen Blick ins Buch wagen? HIER findet ihr eine Leseprobe.
für mich [usr=3] – Wichtigkeit/Thema [usr=5] = [usr=4]
Weitere Meinungen zum Buch bei Helden der Freizeit, bei Lust auf Literatur (nicht ganz überzeugend), c_booksblog (genial mörderisch) und bei Bookfeminist (große Leseempfehlung).