Maiken Nylund „Rikka wirklich für immer“
übersetzt von Maike Dörries
Illustrationen von Catrine Sandmoel
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Inhalt:
„Nein, Rikka ist nicht verknallt! Ganz und gar nicht. Sie hat nun wirklich genug um die Ohren, mit ihren kleinen Geschwistern, dem in einer anderen Stadt lebenden Vater und ihren Stiefeltern – da ist sie dankbar für jeden schönen Moment ganz für sich und zusammen mit ihrer besten Freundin Lise. Und nun kommt Lise plötzlich mit solch einem Thema um die Ecke und erzählt ihr, dass sie sich in Tom aus Klasse B verknallt hat! Rikka ist 10 Jahre alt und irgendwie scheint sich gerade alles um sie herum zu verändern. Lise verhält sich so anders, kommt aus ihren Schwärmereien gar nicht mehr heraus und dann ist da dieser Junge mit seiner Familie in das Haus nebenan gezogen … Aber Rikka will das alles nicht, sie will mit alldem nichts zu tun haben – kann nicht einfach alles so bleiben, wie es war?“ (Quelle)
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Unsere Meinung:
Manche Bücher brauchen ein wenig länger, bis sie ihre Fangarme ausstrecken und uns uns mitreißen. Das war hier so. Rikka machte es uns am Anfang nicht ganz so leicht, sie zu mögen und uns ihrer Geschichte anzunehmen.
Uns kam die ganze „Verliebtheits-Sache“ auch ein wenig früh vor. 10 Jahre und Lise kann an nichts mehr anderes denken? Auch die ganzen Streitigkeiten, die danach kommen, hätte man durch ein oder zwei Gespräche klären können, aber ich weiß selbst durch meine Schülerinnen, dass diese oft vor klärenden Gesprächen wegläuft.
Etwa in der Mitte des Buches waren wir dann Feuer und Flamme, da wir durch Rikkas Gefühle, ihre Hoffnungslosigkeit, ihre Einsamkeit und ihre Hilflosigkeit nur noch mitgefiebert haben und unbedingt wissen wollten, wie diese Geschichte endet.
Mich hat vor allem auch das Verhalten der Eltern beeindruckt. Rikka steht ja praktisch zwischen den Stühlen, da sie sich weder bei ihrer Mutter, mit Stiefvater so richtig wohlfühlt, jedoch auch bei ihrem Vater mit der neuen Frau und Geschwisterchen nicht wirklich heimisch ist. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als dass ihre Eltern wieder zusammenkommen oder dass ihr Vater wenigstens in ihre Nähe zieht.
Wie diese ganze sehr emotionale Freundschafts- und Familiengeschichte ausgeht und was sich die Autorin alles ausgedacht hat, könnt ihr selbst erlesen. Uns hat das Ende sehr gut gefallen, da es realistisch und dabei auch noch zu Herzen gehend ist.
Die Autorin hat insgesamt sehr viel Feingefühl für Kinder und Eltern bewiesen. Verständnis und Erfahrung spielen hier eine große Rolle und lassen das Buch so für Kinder und auch für Erwachsene zu einer eingängigen Geschichte werden. Durch die große Schrift und die Kürze der Geschichte (130 Seiten) sicherlich auch gut für noch nicht so geübte Leser geeignet!
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Weitere Rezensionen bei Die Bücherwelt der Corni Holmes (4,5/5) und bei ???.