Thomas Raab „Walter muss weg- Frau Huber ermittelt. Der erste Fall“
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Inhalt:
„Glaubenthal: Umgeben von ausgedehnten Wäldern liegt es in einer sanften, von wildromantischen Schluchten durchzogenen Hügellandschaft. Doch der schöne Schein trügt – dieses Dorf hat es in sich. Das bekommt auch Hannelore Huber auf der Beerdigung ihres Mannes zu spüren. Groß war die Vorfreude auf ein beschauliches Leben in Harmonie: endlich Witwe. Nun aber muss sie auf ihre alten Tage auch noch Ermittlerin werden. Denn im Sarg ruht, wie sich zeigt, nicht ihr Ehegatte, sondern die falsche Leiche. In Glaubenthal ist es mit der Idylle vorbei. Da stellt sich nicht nur die Frage, wer diesen Toten auf dem Gewissen hat oder was in Glaubenthal sonst noch alles in den Gräbern herumliegt, sondern vor allem: Wo ist der verstorbene Ehegatte?“ (Quelle)
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Meine Meinung:
„Mit viel Humor und Charme nimmt Karl Menrad seine Hörer mit auf die spannende Suche der grantigen Hannelore Huber und erweckt mit seiner Stimme ein ganzes Dorf zum Leben.“
Hannelores Geschichte hat mich zu Beginn sehr verwirrt. Ich kam nur schlecht mit dem verschachtelten und verwirrenden Inhalt zurecht. Ich hatte permanent den Eindruck, dass ich zwischen den Zeilen lesen muss, um zu verstehen, was eigentlich gerade passiert war. Das lag sicherlich auch ein wenig an dem verwendeten Dialekt und den doch einigen Personen- und Stimmenwechseln.
Nach ca. 30 Minuten habe ich mir tatsächlich das Hörbuch genommen und den Inhalt auf dem Case gelesen, um nachzuvollziehen, ob ich mit meinen Gedanken „richtig“ bin. Nach der ersten CD hatte ich dann den Bogen raus. Entweder hatte ich mich an den Stil gewöhnt oder ab diesem Zeitpunkt wurde das Geschehen eher auf den Punkt gebracht. Auf jeden Fall gab es dann keine Verständnisprobleme mehr und ich konnte die weitere Geschichte locker genießen. An dieser Stelle konnte ich mich dann auch vollends auf den Sprecher einlassen, der hier wirklich ein breites Repertoire an Stimmen und Stimmlagen zeigt.
Ich muss gestehen, dass ich eine doch deutlich „lockere und heitere“ Geschichte unter diesem Titel erwartet hätte als ich dann letztendlich gehört habe. Denn die Auflösung zeigt mal wieder, dass doch nicht alles so ist wie man vielleicht viele Jahre geglaubt hat.
Mich hat fasziniert, dass während dieses Krimis doch viele Themen zu tragen kamen, die fast jeden Menschen, egal, ob Jung oder Alt, betreffen. Liebe, Freundschaft, Lust und Sex, Geldprobleme, Krankheiten, Einsamkeit, der Leser findet hier ein sehr weiters Spektrum und vielleicht fühlt man sich deshalb so stark mit den einzelnen Personen verbunden.
Hannelore bzw. Hanni hat hier in ihrem ersten Fall ermittelt und es geht vorwiegend um ihren Mann, aber noch um so viel mehr. Da der Titel „Frau Huber ermittelt. Der erste Fall“ lautet, wird sie hoffentlich erneut ihre Spürnase gebrauchen. Sehr gerne würde ich nach Glaubenthal zurückkehren und mit ihr einen weiteren Fall lösen.
Das Ende ist gleichzeitig von Trauer und Hoffnung geprägt und lässt Hanni und auch den Leser mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurück. Eine sehr schöne Mischung.
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