„Ein passionierter Fliegenfischer kommt dem größten Museumsraub der Naturgeschichte auf die Spur“ (Quelle)
Kirk Wallace Johnson „Der Federndieb“
HC, 363 Seiten, 22,99 Euro, ET: 01.10.2018
übersetzt von Jochen Schwarzer
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Inhalt:
„Der Fall lässt ihn nicht mehr los. Als der für sein Erzähltalent gefeierte Autor Kirk Wallace Johnson erstmals davon hört, steht er bis zur Hüfte in einem Fluss, die Leine mit der schillernden Fliege ausgeworfen, und frönt seinem Angler-Hobby. Er flüchtet sich häufig in die Natur als Ausgleich für seine Tätigkeit: Der Autor und Publizist leitet eine Stiftung für Opfer des Irak-Kriegs, und nur das Fliegenfischen verhindert einen Burn-Out.
Über die Herkunft der Köderfliegen zum Lachsfischen hat er sich nie Gedanken gemacht. Bis zu dem Tag, als er erstmals von dieser wahnwitzigen Tat hört: Ein junger Mann bricht in die ornithologische Abteilung des Britischen Naturkundemuseums ein und stiehlt unzählige Vogelbälger, darunter Darwins Finken und Federkleider von Paradiesvögeln, einst gesammelt vom Naturforscher Alfred Russel Wallace.
Kirk Wallace Johnson macht es sich von da an zur Lebensaufgabe, dem Fall nachzugehen.
Der passionierte Angler nimmt die Spur der Federn auf. Seine leidenschaftliche Detektiv-Suche führt ihn zu Hobbykünstlern, die Fliegen zum Lachsfischen nach historischen Vorlagen binden – aus den kostbarsten Federn der Welt. “ (Quelle)
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Meine Meinung:
Dieses Buch ist kein normaler Krimi, für mich steht hier die Suche nach dem Dieb nicht an erster Stelle, auch wenn der Wunsch nach dem Lösen des Falls erst dazu geführt hat, dass sich der Autor mit den ganzen Dingen beschäftigt hat!
Was hat mir an dem Buch gefallen:
- Es handelt sich um einen echten Fall (True Crime);
- Man taucht ab in die Zeiten rund um Darwin und Wallace und kann dabei noch einiges über Evolution lernen;
- Die Begeisterung für die Natur und ihre Schönheit und Vielfalt ist immer und überall spürbar und schwappt auch auf den Leser über!
- Die Gier des Menschen und die Katastrophen, die er mit dieser Gier anrichtet, werden greifbar und man schämt sich teilweise für die Taten der anderen. Manchmal muss man sich sagen, dass sie es (hoffentlich) nicht besser wussten.
- Das Buch enthält Informationen und Wissen über Mode, über die Anfänge des Umweltschutzes und über vieles, was den Menschen in den letzten 300 Jahren antrieb.
- Der Schreibstil des Autors lässt sich gut lesen und ist verständlich.
- Der „Fall“ wird von einigen Fotos/Bildern untermauert und unterstützt.
Man muss sich klar darüber sein,
- dass dieses Buch viele geschichtlichen Informationen enthält!
- dass der Fall eher langsam verläuft beim Lesen, da der Leser erst mit einigen Informationen versorgt werden muss.
- dass es sich hier nicht um ein Buch handelt, das rasant nach vorne prescht, sondern von Details lebt.
Fazit:
Es handelt sich um ein Buch, das mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Ich habe beim Lesen schon Bekanntes wiederholt und habe neues Wissen gewonnen. Der Fall selbst war spannend, aber das Lesen forderte mir schon einige Konzentration ab. Es handelt sich nicht um ein Buch, das man mal so nebenbei liest.
Dieses Buch ist und war eine Lebensaufgabe des Autors. So etwas mit weniger als 5 Sternen zu bewerten, kommt für mich nicht in Frage. Dafür hat der Autor viel zu viel Arbeit und Liebe zum Details in dieses Buch gesteckt. Es ist gleichzeitig ein Krimi, eine Geschichte der Evolution, eine Hommage an die wunderschöne, schützenswerte Tierwelt und ein Nachdenken über das rücksichtslose Verhalten des Menschen!
[usr=5] für ein beeindruckendes Buch!