[Rezension] True Crime/ Kriminalfotografie *** Marschall: Tatort Wien *** wirklich gut gelungen, spannend und interessant!

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    Clemens Marschall „Tatort Wien“

    HC, 192 Seiten, 25 Euro, ET: 30.10.2023
    Danke für die Bereitstellung des Buches! Unbezahlte Werbung!
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    Inhalt:

    „Der Mörder mit dem Maurerfäustl, der Hackenattentäter, die Mörderin mit dem Fleischwolf, Serienmörder wie der Gasmann, Einbrecher- und Ausbrecherkönige, die Leuchtgasmörderin, dramatische Verfolgungsjagden oder eine verzwickte Mordermittlung, die den Beginn der Forensik einläutete: Eine Fülle an schockierenden und aufsehenerregenden Kriminalfällen, Mord und Totschlag hielt Wien in den Nachkriegsjahrzehnten in Atem.

    Mit bislang unveröffentlichten Fotos, fesselnden Geschichten, Schauder, Furcht und Grauen taucht dieses Buch ein in die finsteren Seiten der Wiener Geschichte. Neue Dokumente, Fakten und Hintergründe zeigen uns echte Fälle in einem neuen Licht – denn ein Delikt, seine Täter und seine Opfer sind ebenso ein Spiegel ihrer Zeit wie die Reaktionen der Medien und der Gesellschaft darauf. Wahre Verbrechen, wie man sie noch nie gesehen und gelesen hat!

    Die rund 70 abgebildeten Fotografien stammen aus dem Archiv der 1946 gegründeten Fotoagentur Votava, heute Teil des Archivs von brandstaetter images. Zusätzlich zu den Aufnahmen selbst gibt die Beschriftung der Rückseite der Fotografien oft tiefe Einblicke in das Geschehen.“ (Quelle)

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    Meine Meinung:

    Ich war schon oft in Wien, da meine Oma in der Nähe wohnt. Auch bin ich mit der österreichischen Sprache vertraut, was das ein oder andere Mal wirklich geholfen hat, den Lesefluss aufrechtzuerhalten. Jemand ohne solche Kenntnisse mag vielleicht ein wenig stolpern und sich manchmal fragen, was das Wort bedeutet. Manche Wörter werden im nächsten Satz oder Abschnitt erklärt, manche aber bleiben unerklärt. Davon auszugehen, dass jeder „diese Sprache“ versteht, ist meine einzige Kritik an diesem Buch. 

    Ich habe das Lesen sehr genossen, da die erzählten Geschichten über Serienmörder, Mörder, Menschen mit Rachefantasien und viele mehr sowohl geschichtlich interessant als auch bis auf zwei Geschichten wirklich spannend waren. Man bekommt beim Lesen einen Einblick in die damalige Polizeiarbeit und durch die Fotos wurden die aufgezeigten Fälle sehr lebendig. Wichtig zu wissen: Es werden keine Tatortfotos oder Leichen gezeigt, sondern das Drumherum: Verhaftungen, Menschen, die in der Schlange stehen, um dem Prozess beizuwohnen, Tatwaffen, Mörder auf der Anklagebank, das Gesicht des Verurteilten…. Diese Momente aber ließen mich tatsächlich in die damaligen Fälle eintauchen. Es war wie das Aufschlagen der Fallakte. 

    Nach einem Vorwort der Tatort-Kommissarin Adele Neuhauser gibt es verschiedene Kapitel: Der schnöde Mammon, Frauenhass, Mordlust, Umkehrung des Gesetzes, Auf der Flucht, Ungeklärt, Ungewöhnlich ungeklärt – zu guter Letzt ein Kapitel über Kriminalfotografie. 

    Wer True Crime mag, wird hier nicht enttäuscht werden. Es handelt sich um recht alte Fälle, z.B. Fälle aus den 60er und 70er Jahren, insgesamt aus den Nachkriegsjahren (siehe Inhaltsangabe!). Was ich auch gut fand/finde: Alle Fälle werden bis heute beleuchtet, sprich, es wird darüber berichtet, was mit den Verurteilten passierte: Sind sie gestorben? Wann wurden sie freigelassen? Immer noch im Gefängnis? Das ist ja auch sehr interessant. 

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