Dass der Tag kommen würde, war mir klar. Dass er so schnell kommt dagegen nicht.
Kiara, die wir 2003 aus dem Tierheim in Wiesbaden geholt haben, musste gestern eingeschläfert werden. Das scheint jetzt für eine ca. 17 jährige und an FIV erkrankte Katze nicht so schlimm. Ich aber fand das ganze Prozedere ganz furchtbar und die auf mich einstürzenden Gefühle ganz schlimm.
Sie kam gestern Abend zum Fressen in die Küche und benahm sich ganz komisch. Sie drehte sich um sich selbst, immer wieder im Kreis und war völlig desorientiert. Dann legte sie sich mitten auf den Küchenfußboden und blieb dort einfach liegen. Das war so gar nicht ihre Art. Ich wusste von anderen Katzen, dass dieses Drehen überhaupt kein gutes Anzeichen war, sondern eher auf einen Schlaganfall oder ähnliches hinweist. Wir haben sie dann noch ein wenig beobachtet. Als sie dann aber in ihrem Zustand durch die Wohnung getorkelt ist und sich ständig immer wieder im Kreis gedreht hat, habe ich den Notdienst angerufen.
Seit einem halben Jahr sind wir schon mit dem Tierarzt in Kontakt, da sie stark abgenommen hat in der letzten Zeit, sich nur noch sporadisch geputzt hat und insgesamt „alt“ aussah und sich auch so benommen hat. Langsames Gehen, dünne Statur, nicht mehr so schönes Fell…
Wir alle waren uns einig, dass wenn es Schlag auf Schlag gehen würde, wir keine verlängernden Maßnahmen ergreifen würden.
Aber wenn man dann beim Not-Tierarzt steht und der einen fragt, was man jetzt macht, fragt man sich schon: „Wer bin ich eigentlich, dass ich bestimmen darf, ob das Tier weiterlebt oder nicht?“ Das fand ich ganz schlimm und das geht mir auch heute noch nach. Nach einem wirklich guten Gespräch (während dem sich Kiara immer weiter auf dem Behandlungstisch gedreht hat) mit der Tierärztin haben wir uns entschlossen, Kiara einschläfern zu lassen.
Ich kannte diese Prozedur bei einer Katze noch nicht und die Bewegungen und Geräusche der eigentlich schon toten Katze haben mir das Herz zu dem Zeitpunkt aus der Brust gerissen. Ich bilde mir ein, dass sie an dem Abend gar nicht zum Fressen hochgekommen ist, sondern weil sie wusste, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Sie wollte Hilfe und die hat sie eigentlich nicht bekommen. Stattdessen haben wir ihr Leben beendet und das geht mir sehr nach, auch wenn ich weiß, dass es das beste für sie war. Ich habe sie bis zum Schluss gestreichelt und als letztes noch ihr Köpfchen geküsst.
Sie hatte bei uns ein sehr gutes Leben und ein langes noch dazu. Vor fast 10 Jahren bekamen wir die Diagnose, dass sie FIV habe und wahrscheinlich nur noch 2-3 Jahre leben würde. Dann waren es doch noch 10! Sie durfte raus und hat Spielkameraden gehabt, von denen sie zwar nichts wissen wollte, aber nun gut!
Wir haben sie nach dem Tierheim (sie wurde hinter einer Mülltonne in einer Schachtel gefunden) stetig weiter aufgepeppelt. Wir mussten sie bürsten und pflegen, da sie das anscheinend nicht gelernt hatte. Dadurch wurde sie noch schöner und eine Schönheit war sie, zumindest als junge Katze!
Kiara hat ein Grab bei uns im Garten bekommen, so ist sie zumindest irgendwie noch bei uns!
„Schön, dass du so lange bei uns warst! Schlafe gut! Wir werden dich vermissen!“
[…] Geschichte nicht nochmal erzählen, da ich bei solchen Dingen immer sehr nah am Wasser gebaut bin. HIER könnt ihr den Beitrag […]
Hallo Verena,
ich bin in solchen Situationen nicht immer gut im richtige Worte finden, aber ich wollte dir trotzdem meine Anteilnahme ausdrücken. Tiere werden mit der Zeit zu Familienmitgliedern und es ist schlimm wenn sie gehen müssen, besonders wenn die Umstände so sind, wie du sie beschreibst.
Ich wünsche dir Kraft, damit umzugehen.
Grüße von Christina
Liebe Christina,
danke für deinen netten Kommentar! Ich freue mich von dir zu lesen. Das Schlimme ist, dass man so schnell vergisst. Oder vielleicht ist das auch gut so! Kiara ist jetzt schon über einen Monat tot! Klingt gar nicht so viel, ist es auch nicht. Manches Mal warte ich immer noch, dass sie fressen kommt. Gruß Verena
Liebe Verena,
ach das bricht einem das Herz! Ich weiß das aus eigener Erfahrung, ob mit unserem Hund (da war ich beim Einschläfern auch bis zum Ende dabei und habe Rotz und Wasser geheult…er hatte Krebs und lag nur mehr apathisch herum), als auch bei meinen vielen Katzen, die ich in meinem Leben schon hatte. Aber jede Einzelne davon ist unvergessen und hat einen Platz imeinem Herzen!
Es tut sehr weh und trotzdem hatte eure Kiara ein langes und sicherlich wunderschönes Leben bei euch!
Alles Liebe und fühle dich gedrückt!
Martina
Herzlichen Dank für deinen Besuch und deine netten Worte! Mehr weiß ich leider auch nicht zu sagen! Es ist und bleibt schwer, wird aber besser! LG Verena
Liebe Verena,
das tut mir von Herzen weh und ich weiß wie du dich fühlst und wie du leidest. Zwei Jahre ist es jetzt her, als ich diese Entscheidung das letzte Mal treffen musste. Nach jeder so einer Verabschiedung, die ich mit einleiten musste, schwöre ich mir, dass es das letzte Mal war. Aber ich kann nicht ohne diese Stubentieger. Sie danken es uns jeden Tag und eure Kiara war ganz sicher glücklich bei euch. Sie hatte so viele Jahre mit euch genießen dürfen, was gibt es besseres für eine ausgesetzte und kranke Katze, die sonst keiner wollte?!
Fühl dich umarmt und gedrückt! :-*
Herzliche Grüße vom monerl
Danke für deine netten Worte und deinen Besuch! Es war wirklich schwer und ich bin froh, dass es mir heute den ersten Tag nicht sofort wieder die Tränen in die Augen treibt! LG Verena
Hallo Verena,
ach, was für eine süße Maus sie doch war. Es tut mir sehr Leid, dass Du sie einschläfern lassen musstest. Ich kann Dir nachempfinden, wie Du Dich fühlst!
Fühl‘ Dich gedrückt und sie lebt in Deinen Erinnerungen weiter!
Liebe Grüße, Elke.
Liebe Elke,
danke für deinen Besuch und deine lieben Worte! LG Verena
Liebe Verena,
das tut mir soooooo leid …
Beim Lesen deines Beitrags eben, wurde mir ganz schwer ums Herz.
Auch wir haben vor 2 Jahren unsere Katzenomi Tammy gehen lassen – und die Entscheidung war nicht einfach.
Aber auch ich habe sie bis zum letzten Atemzug begleitet .. .das Köpfchen gekrault und bin in der Arztpraxis einem Heulflash verfallen …. aber so ist das …
Drum kann ich grad sooooo gut nachvollziehen, wie es dir geht.
Aber es wird besser – Kiara wird immer einen Platz in dienem Herzen haben und eine Lücke hinterlassen …
Fühl dich ganz dolle gedrückt .. der Verlust eines Haustieres ist einfach nur sehr schwer…
LG Bibi
Hi Bibi,
in der Praxis konnte ich den Tränenfluss auch nicht stoppen, das war alles viel zu traurig. Ich habe immer gedacht, das darf man doch nicht…Aber für das Tier war es wirklich das beste! Danke für deinen Besuch und deine lieben Worte! LG Verena
Liebe Verena,
Fühl dich ganz fest gedrückt!
Ich kann deine Gedanken und Gefühle sehr sehr gut nachvollziehen 🙁
Es ist sehr schwer diesen Schritt zu gehen, ganz egal ob man wusste dass er kommen wird oder nicht.
Aber es war das richtige. Sie hatte noch wunderbare Jahre bei und mit euch. Und diese Erinnerungen wird sie mitgenommen haben.
Lass deine Trauer zu, denn sie ist wichtig zum Abschied nehmen.
Noch einen dicken Drücker für dich,
Tammy
Das ist wirklich sehr traurig. Ich hoffe ihr kommt schnell über den Verlust hinweg .
Liebe Grüße Heidi
Liebe Verena,
fühle dich auch von mir gedrückt. Solche Entscheidungen sind immer schwer, ich musste sie auch schon 2x selbst treffen und es zerreisst einem quasi das Herz.
Aber als Dosenöffner haben wir eben nicht nur die Futterpflichten, sondern eben auch die, dass ein Katzenleben, lebenswert sein soll. Wenn es das nicht ist, so ist es unsere letzte Pflicht, seinen geliebten Wegbegleiter auf die letzte Reise zu schicken.
Kiara passt nun auf euch auf, nun wo du sie jahrelang liebevoll begleitet hast.
Alles Liebe,
Katja
Liebe Verena und Liebe Grüße auch an den Rest der Familie, egal ob fellig oder menschlich,
ich muss weinen aber es ist schön, dass Kiera trotzdem noch bei Euch ist.
Ich denke, egal wie wir Menschen uns entscheiden in so einem Fall, wissen wir leider niemals, ob unsere Flauschies sich auch so entschieden hätten.
Jedoch denke und hoffe ich sehr, dass es immer besser ist, sie niemals zusätzlichen Schmerzen oder Leiden auszusetzen sondern human zu handeln. Human liegt natürlich immer im Auge des Betrachters aber wenn sie dann noch leiden ist es viel schlimmer und man fragst sich danach, warum man diesen Weg gegangen ist.
Egal wie man es dreht, man hadert immer mit seiner Entscheidung und kann wirklich nur hoffen, dass es richtig so war.
Liebe Verena, ich wünsche Euch ALLEN viel Kraft für die nächste Zeit, denn auch wenn man weiß, dass der Tag kommt ist man trotzdem niemals darauf vorbereitet!
im Gedenken an Kiera, denn kleinen Flauscheball, ihre Bilder werden auch hier fehlen
Lesesumm
Auweia, jetzt ist mir auch noch anstatt ein a ein e hineingeraden bei Kiara! ENTSCHULDIGUNG!!!!!!!
Liebe Verena,
Ich kann dich so gut verstehen und dein Gewissen wegen dem Einschläfern. Aber du hast die richtige Entscheidung getroffen.
Mein Kater hatte ganz plötzlich eine Aortenthrombose bekommen. Ein ziemlich übler Tod – ein übles Ende mit Schrecken und für mich immer noch total grausam.
Tigger hat sich ganz plötzlich hingelegt und irgendwann waren seine Hinterläufe gelähmt. Die TÄ in unserem Ort konnten nicht viel machen, da kein Ultraschall vorhanden ist. Also ab zur Tierklinik, wo wir sehr ehrlich aufgeklärt wurden. Tigger hätte nur Schmerzen gehabt und wäre auf Dauer gelähmt gewesen, weshalb wir uns auch fürs einschläfern entschlossen haben. Er war schon durch ein Beruhigungsmittel schmerzfrei, weshalb die letzte Spritze wie ein einschlafen war. Ich habe schon lange nicht mehr so sehr geweint, wie an diesem Tag und den Tagen danach.
Er liegt unter unserem Wohnzimmerfenster. Er fehlt mir immer noch sehr. Seine Schwester lebt noch, aber sie war nie so anhänglich wie der Kater. Tigger hat eine Lücke hinterlassen.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und sende dir eine feste Umarmung.
Caro
ich denke an euch. kann euch nur zu gut verstehen.
alles liebe anja
Jetzt sitze ich hier mit Tränen in den Augen. Ich kannte sie zwar nur durch seine Erzählungen aber trotzdem bin ich jetzt erschüttert. Ich verstehe, dass du dich nun fragst ob es richtig war oder man nicht vielleicht doch noch etwas hätte machen können. Aber die Entscheidung war richtig. Vielleicht hätte man ihr noch ein paar wenige Tage schenken können, aber das hätte nichts besser gemacht. So war sie bei euch und konnte in euren Armen gehen. Sie hat eure Anwesenheit und Liebe gespürt. Das war das beste, was ihr ihr in der Situation geben konntet.
Lieben Gruß
Annett
Ich wünsche euch viel Kraft. Es ist immer traurig, ein Tier gehen lassen zu müssen, aber glaub mir, es war richtig. Wir haben leider zu oft den Zeitpunkt verpasst und es hinterher bereut. Ich habe mir geschworen, dass mir das nicht wieder passiert, denn bei Tieren kann man ihnen das Leiden ersparen.
Fühl dich ganz feste geknuddelt
LG
Yvonne
Wie traurig, Verena. Ich kann mir gut vorstellen, wie es dir nun geht und dass dir der gestrige Tag sehr nachhängt. Es ist schlimm, wenn ein Mensch geht, aber auch ein Haustier reißt eine Lücke, wenn es stirbt. Es war – denke ich – doch die richtige Entscheidung, auch wenn ich verstehe, was du meinst, wenn du schreibst, wie schwer es ist, über Leben und Tod zu entscheiden. Es ist auch okay, dass sich das schwer anfühlt, ebenso wie es sich für mich aber richtig anfühlt, die Entscheidung überhaupt treffen zu können, wo ansonsten einfach nur das Leid ausgesessen und verlängert wird.
Schön, dass eure Katze ein so tolles und langes Leben bei euch hatte!
LG