[Rezension] Dystopie/ Frauenrechte *** VOX – In der Zukunft hast du keine Stimme mehr *** schockierend, verstörend

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    Christina Dalcher „Vox“

    HC, 400 Seiten, ET: 15.08.2018, 20 Euro,

    übersetzt von Marion Balkenhol und Susanne Aeckerle

    HIER geht es zum Buch auf der Verlagsseite!
    Danke für die Bereitstellung des Buches! Werbung!

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    Inhalt:

    „In einer Welt, in der Frauen nur hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, bricht eine das Gesetz. Das provozierende Überraschungsdebüt aus den USA, über das niemand schweigen wird!

    Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben – das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr.

    Das ist der Anfang.

    Schon bald kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt.

    Aber das ist nicht das Ende.

    Für Sonia und alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen.“ (Quelle)

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    Meine Meinung:

    Das Buch zeigt gnadenlos auf,

    • wie eine Gesellschaft manipuliert wird, wie es eine „Handvoll“ Menschen schafft, weite Teile eines Landes zum Schlechten hin zu verändern.
    • wie schnell eine Umsetzung geschehen kann, wenn man nur die richtigen Druckmittel hat, die richtigen überzeugenden Argumente.
    • dass es immer Menschen gibt, die solche Veränderungen vorhersehen und sich in den Augen der anderen Menschen lächerlich machen, weil sie darauf hinweisen und davor warnen. Die anderen glauben es nicht oder wollen es nicht sehen!
    • wie sehr man sich darauf verlässt, das wir im 21. Jahrhundert leben und nicht im Mittelalter, dass sich jemand schon darum kümmern wird, dass alles so bleibt bzw. wenn überhaupt, es nur besser werden kann.

    Ich habe das Buch sehr gerne aufgrund der so wichtigen Thematik „Frauenrechte“ gelesen, denn wir sind auf dieser Welt noch sehr weit davon entfernt, dass Frauen genauso viel Wert sind wie Männer. Gibt man den Begriff „Frauenrechte“ in die Suchmaschine ein, wird man erschlagen von den Missständen, die immer noch gegenüber Frauen herrschen.

    100 Wörter sind sehr, sehr wenig. Ich habe nur mal die meiner Meinung nach gängigsten Phrasen aufgeschrieben, die man mindestens einmal am Tag verwendet und komme damit schon auf 51 Wörter. Und bisher habe ich kein einziges Gespräch geführt! Ist das nicht schlimm?

    Keine Gespräche im Bett! Keine Gespräche einfach so mal mit deinem Haustier? Keine Fragen und Diskussionen über blöde Mitschüler oder Lehrer! Keine Vorlesegeschichte am Abend, kuschelnd im Bett! Keine… – Ach, ihr wisst schon! Euch fallen bestimmt auch 1000 andere Gesprächssituationen ein. Aber die Frauen in diesem Buch dürfen noch so viel mehr nicht. Es ist einfach erschreckend, schockierend, unverständlich, verstörend und einfach unfair und völlig an den Haaren herbeigezogen!

    Auch wenn das Thema der Geschichte ein sehr wichtiges ist, hatte ich teilweise Probleme mit dem Buch. Jean ist mir nicht immer sympathisch, auch ihr Mann nicht. Auch wenn es gegen Ende hin bei beiden besser wird. Gegen die Kinder kann ich nichts sagen, diese wachsen mit dieser Gehirnwäsche auf! Sie können sich nur wenig dagegen wehren.

    Ich habe zudem am Anfang mit dem für mich abgehakten Schreibstil zu kämpfen gehabt. Es wurde für mich kein flüssiges Lesen, sondern eher ein Abarbeiten der einzelnen Kapitel. Das gab sich dann etwas ab der Hälfte, als die „richtige“ Geschichte beginnt.

    Spannung baut sich schon alleine durch das frauenfeindliche Thema auf, da ich wissen wollte, wie das Ganze endet und was dafür nötig sein wird.

    Das Ende ist mir –  nach dem ganzen Hin- und Her, nach dem Mit- und Hinfiebern – doch zu schnell und auch zu emotionslos vonstatten gegangen. Ich kann nicht glauben, dass man nach den ganzen Strapazen und  den Vorkommnissen so abgeklärt über diese Ereignisse spricht.

    Und zu guter Letzt: Einen Strang in der Geschichte fand ich doch eher unrealistisch. Diesen kann ich hier aber aus Spoilergründen nicht nennen!

    Fazit:

    „Vox“ ist ein Buch, das sich einem wahnsinnig wichtigen Thema annimmt und dem Leser in erschreckender Weise vor Augen führt, was nur durch ein paar Menschen und deren Handlanger und Druckmittel möglich wäre. Mir hat die Umsetzung nicht immer gefallen und ich habe auch zu Beginn mit dem Schreibstil kämpfen müssen. Ich habe das Buch aber trotz allem als Leseabenteuer empfunden und bin froh, es gelesen zu haben!

    Ich vergebe [usr=5] für die Idee und die aufrüttelnde Geschichte!

    Ich vergebe aber auch [usr=3,5] für die Umsetzung (Schreibstil, Ende, unrealistische Situationen)!

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