[Rezension] Roman/Belletristik/Humor *** Ferris & Ich – Verrückt werden für Fortgeschrittene *** Selbstfindung mal anders…

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Simon Wasner „Ferris & Ich – Verrückt werden für Fortgeschrittene“ 

Taschenbuch, 252 Seiten, 15 Euro, ET: 29.07.2021
Danke für die Bereitstellung des Buches, unbezahlte Werbung!
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Inhalt:

„Lars ist pragmatisch – und ganz schön langweilig. Als Physiklehrer wird er nicht ernst genommen, selbst sein bester Freund Dirk macht sich ständig über ihn lustig. Und dann hat ihn seine Frau Kati auch noch erst betrogen und dann verlassen. Was tut Mann nun, wenn wieder sturmfreie Bude ist? Richtig. An einer Studie für ein Medikament gegen Reizdarm teilnehmen. Dumm nur, wenn dieses Medikament plötzlich zu einer verrückten, sehr nervtötenden Begleiterscheinung führt: Lars‘ Unterbewusstsein personifiziert sich zu … einen zweiten Lars! Der Doppelgänger, nun auf Ferris getauft, will Lars‘ Leben verbessern – und macht damit alles nur schlimmer!“ (Quelle)

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Meine Meinung:

„Lars ist pragmatisch – und ganz schön langweilig.“ – so beginnt die Inhaltsangabe. Und Lars habe ich tatsächlich als recht langweilig empfunden, das hat der Autor wirklich gut hinbekommen, jedoch hatte ich auch den Eindruck, dass es Lars damit gar nicht so schlecht geht. Aber das ist ja auch normal, man selbst kennt ja auch nur diesen Zustand. 

Ferris, Lars Doppelgänger, fand ich zu Beginn richtig lustig und ich konnte mich köstlich über ihn amüsieren. Gerade auch die Szenen, in denen die beiden unterwegs sind und Lars mit Ferris spricht und nur er kann ihn sehen. Allein diese Vorstellung hat mich schon zum Schmunzeln gebracht. 

Lars tat mir anfangs schon etwas leid, wenn man bedenkt, dass er teilweise nicht für voll genommen wird, zwischendurch auch ausgenutzt oder tatsächlich übersehen. Für mich als Lehrerin war natürlich auch die Vorstellung schrecklich, dass die Schüler auf Lars gar nicht bzw. nur kaum reagieren bzw. ihn nicht als Respektperson sehen. 

Ich fand es toll, dass Ferris Lars helfen will, sich zu verändern, aber nicht immer empfand ich seine Maßnahmen und sein Vorgehen als gut und sinnvoll. Oft waren sie grenzüberschreitend und dieses Verhalten sorgte dafür, dass Lars zwar angesehener und cooler wurde, mir die anderen Menschen dafür teilweise leid taten. Viele Stellen habe ich trotz allem sehr genossen, da sie zur Geschichte passten. Außerdem zeigt es auch wieder, wie stark andere Menschen Menschen, wie Lars ausnutzen, weil sie es zulassen. 

Das Buch regt beim Lesen zum Nachdenken an: Was will man selbst? Muss man beliebt sein? Muss man die aktuellen „Klamotten“ tragen? Sollte man sich für andere verändern sollen? Ist es nicht wichtiger, dass man mit sich selbst zufrieden ist? Dass man sein Leben so lebt, wie man möchte? Findet nicht jeder irgendwann sein „Deckelchen“? Die Idee, sich eine Tafel zu besorgen und Dinge aufzuschreiben, was man verändern und erreichen will, finde ich gut, wie eine To do Liste. 

Das Ende gefällt mir gut und der Autor schafft es, dass ich beruhigt das Buch zugeschlagen habe. 

Insgesamt habe ich das Lesen genossen, da mich die Geschichte emotional erreicht hat, auch wenn ich Ferris das ein- oder andere Mal echt nervig fand.

Teilweise haben mich die Schachtelsätze jedoch beim Lesen genervt, da sie meinen Lesefluss beeinflusst haben. Ich kam nicht immer so zügig voran, wie ich das gerne gehabt hätte, sondern musste manch einen Satz mehrmals lesen, um den Inhalt zu verstehen. 

Wer einen Roman über eine humorvolle, aber doch nachdenklich machende Selbstfindung lesen möchte, ist hier absolut richtig. 

4 out of 5 stars (4 / 5)

Weitere Rezensionen bei ??? (gerne her mit dem Link!) – bei LovelyBooks 4,4 Sterne bei 16 Bewertungen (Stand 03.10.2021)

 

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