Helga-Maria Marcks „Mord und Hochzeitsspitzen“
Eine Krimikomödie aus der Toskana
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Inhalt:
„Was ist gut? Was ist böse? Diese skurrile, von schwarzem Humor angehauchte Komödie stellt so manche vermeintliche Gewissheit auf den Kopf.
Zwei ältere Schwestern, Judy und Titty, leben mit ihrem Mops Filippo in einer etwas heruntergekommenen toskanischen Landvilla. Judy, die etwas Jüngere von beiden, war bereits in ihrer Jugend nach Italien ausgewandert, um dort als Wedding Planner zu arbeiten; ihre kettenrauchende Schwester Titty heiratete indes einen Engländer und zog erst nach dessen Tod in die Villa. Nach außen hin sind sie zwei anbetungswürdige Damen, die kein Wässerchen trüben können. Aufgrund ihrer Wohltätigkeit im Dorf und in der Gemeinde sind sie hoch angesehen Doch hinter dieser sonnigen Fassade verbirgt sich ein dunkles Geheimnis.
Buon appetito! Es ist angerichtet: eine große Portion Spannung gewürzt mit amüsanten Szenen aus dem wahren Leben in der Toskana, jeder Menge sprühendem Charme und einer Prise dolce vita.“ (Quelle)
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Meine Meinung:
Wie sympathisch ist die Autorin bitte? Wer die „Über mich – Seite“ und die weiteren Informationen auf ihrer Webseite liest, stößt z.B. auf folgende Aussage: „Mancher der mich sieht, wird sich denken, dass ich sie nicht alle habe … Glücklicherweise sind die Italiener tolerant, die Deutschen auch manchmal …“. Ich mag Menschen, die sich selbst nicht allzu ernst oder sich selbst „auf die Schippe“ nehmen. Auch die Aussage, dass mit Humor alles besser zu ertragen ist, kann ich nur unterschreiben.
Das Buch ist tatsächlich nichts für Menschen, die zum Lachen in den Keller gehen oder – wie man so schön sagt- humorbefreit sind. Das Buch ist von Anfang an eine Komödie mit viel Witz, schwarzem Humor, eine Menge skurriler Momente und Charaktere und einer Geschichte, die teilweise schon so schräg ist, dass man nur noch mit dem Kopf schütteln kann. Dabei hat die Geschichte einen sehr ernsten Hintergrund und hat mir beim Lesen immer wieder ein „richtig so!“ entlockt, auch wenn das sicherlich ethisch nicht richtig ist – aber wenn man doch allen damit helfen würde???
Das Ende hat mich tatsächlich überrascht und ich fand die mehreren Teile des Epilogs sehr ansprechend und sie bilden einen gelungenen Abschluss.
Die Polizei kommt ein wenig schlecht weg – während des ganzen Romans und auch am Ende, aber ansonsten hätte die Geschichte auch anders ausgehen müssen.
Ich habe die Geschichte gerne gelesen, wurde sehr gut unterhalten und habe den schwarzen Humor genossen. Es war mir jedoch irgendwann ein wenig zu viel, zu skurril und zu verrückt.
Der Schreibstil ist mitreißend und leicht lesbar (auch wegen der recht großen Schrift), da hier so geredet wird „wie einem der Schnabel gewachsen ist“. Hier gibt es keine Verständigungsprobleme, auch wenn des Öfteren italienische Ausdrücke Einzug finden. HIER gibt es eine Leseprobe, wer lieber mal reinlesen möchte.
Ich persönlich überlege, ob ich mir Pappfiguren in den Garten stelle. Was für eine wunderbare Idee, Aggressionen abzubauen. 🙂 Wer das Buch gelesen hat, weiß, wovon ich spreche.
4 Sterne für eine gelungene, kurzweilige Geschichte für Zwischendurch, zum Schmunzeln und Nachdenken. Eine tolle Mischung!
Weitere Rezensionen bei ??? (gerne her mit dem Link!)