Melanie Raabe „Die Wälder“
gelesen von Melanie Raabe und Anna Schudt
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Inhalt:
„Die Wälder, das bedeutet: kein Zurück mehr. Keine anderen Menschen mehr. Kein verlässlicher Handyempfang mehr. Die Wälder, das bedeutet: Ab jetzt bist du auf dich gestellt.
Als Nina die Nachricht erhält, dass Tim, ihr bester Freund aus Kindertagen, unerwartet gestorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen. Vor allem, als sie erfährt, dass er sie noch kurz vor seinem Tod fast manisch versucht hat, zu erreichen. Und sie ist nicht die Einzige, bei der er sich gemeldet hat. Tim hat ihr nicht nur eine geheimnisvolle letzte Nachricht hinterlassen, sondern auch einen Auftrag: Sie soll seine Schwester finden, die in den schier endlosen Wäldern verschwunden ist, die das Dorf, in dem sie alle aufgewachsen sind, umgeben. Doch will Nina das wirklich? In das Dorf und die Wälder zurückkehren, die sie nie wieder betreten wollte …“ (Quelle)
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Meine Meinung:
„Die Wälder“ ist das erste Buch der Autorin, das ich gehört habe. Ich hatte demnach keine Vergleichsmöglichkeiten.
Ich hatte mich vorher ein wenig informiert und wusste, dass ein eher psychologischer und unblutiger Thriller auf mich warten würde. So war es auch.
Melanie Raabe erzählt die Geschichte von 4 Kindern, die alle zusammen in einem Dorf lebten und dort mitbekamen, dass das Mädchen Gloria von einem auf den anderen Tag spurlos verschwand. Da es sowohl rund um die angrenzenden Wälder als auch um den auffälligen Bewohner Wolf gruselige und erschreckende Geschichten gibt, verdächtigen die Kids ihn des Mordes und schwören sich noch als Kinder, Gloria zu rächen.
Die Geschichte wird sowohl aus der Vergangenheit als auch in der Gegenwart erzählt. So wird dem Leser langsam, aber sicher klar, was damals alles passiert ist. Bei diesen Rückblicken wird aber auch klar, dass nicht alles stimmen kann und so legt die Autorin natürlich auch falsche Fährten, damit man bis zum Schluss dran bleibt.
Ich persönlich fand das Hörbuch ein wenig zu langatmig, vor allem die erste Hälfte. Hier passierte gefühlt nur sehr wenig und ich hatte den Eindruck, dass ich auf der Stelle trete und niemals bei der Auflösung ankomme.
Vor allem aber das letzte Drittel fand ich sehr gut, zeigt es doch einerseits, wie wichtig ein intaktes und stabiles Elternhaus ist und wie wichtig Freunde sind und andererseits wie sehr man sich von Dingen blenden lassen kann, wenn man das nur in irgendeiner Weise will.
Das Ende ist für mein Verständnis ein wenig zu unspektakulär. Nachdem die Autorin so viel Zeit und Mühe auf sich genommen hat, die Wälder und alles, was darin passiert als bedrohlich zu beschreiben, die Spannung rund um die Figur Wolf stetig aufzubauen und mehrere falsche Fährten zu lesen, hätte ich tatsächlich ein anderes Ende erwartet.
Der Stimme der Sprecherin Anna Schudt konnte ich gut zuhören. Sie liest so, dass mich die Stimme fesselt und ich mir alles gut vorstellen kann. Sie brachte auch die gefährliche Atmosphäre des Waldes gut rüber.
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Fazit:
Insgesamt habe ich das Hörbuch recht gerne gehört. Die Geschichte konnte mich nicht vollends überzeugen, hat aber ihren Charme und ich wollte letzten Endes wissen, was mit Gloria passiert ist. Ich empfand den Strang der Gegenwart jedoch deutlich interessanter und spannender als die Geschichte in der Vergangenheit. Das Ende fällt meiner Meinung nach zu unspektakulär aus.
Aus diesen Gründen vergebe ich [usr=3]!
Weitere Rezensionen findet ihr bei Literaturliebe (4,3/5) und bei Eulenmatz liest (3,5/5)!