Dawn O´Porter „Cows – Folge nicht der Herde“
übersetzt von Christine Strüh
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Inhalt:
„Tara muss sich als berufstätige Single-Mum Anfang 40 und einzige Frau in ihrem Job einiges anhören. Auch die Feministin Cam, die aus Überzeugung Single und kinderlos ist, wird von ihrem Umfeld nicht gerade gefeiert. Die Mittzwanzigerin Stella wünscht sich sehnlichst ein Kind, doch um an einen Erzeuger zu kommen, muss sie tief in die Trickkiste greifen.
Als ein haarsträubender Fehltritt von Tara die selbstbewusste Single-Mum zum Gespött der Nation macht, knüpfen sich unsichtbare Bande der Freundschaft zwischen den drei Londonerinnen.“ (Quelle)
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Meine Meinung:
„Ein Roman über Frauen, die ihren eigenen Weg gehen, und sich nicht dafür entschuldigen.“ (Verlagsseite)
Ich habe das Buch bei der Vorstellung auf der Frankfurter Buchmesse schon in mein Herz geschlossen und wollte es unbedingt lesen. Noch viel mehr habe ich mir gewünscht, dass es gut ist -nein, dass es mich umhaut!
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Es soll ein Roman sein für Frauen, „die in keine Schublade passen – tabulos, direkt und unverschämt komisch!“ (Buchrücken)
Ich mochte Tara von Anfang an sehr gerne, passt sie doch schon als alleinerziehende Mutter, die den Vater des Kindes nicht verrät, schon mal nicht in die feine, heile Welt. Sie gibt alles in Job und als Mutter und schafft es, beides einigermaßen zufriedenstellend für sich und ihr Kind zu vereinbaren. Selbst über ihre teilweise verbohrten Kollegen kann sie lachen.
Leider passiert ihr dann etwas absolut Aufsehenerregendes, mit dem ich auf keinen Fall gerechnet habe. In Zeiten, in denen jeder ein Handy hat und vor nichts halt macht, wird Tara innerhalb von wenigen Tagen das Gespött der Nation. Ich sag es so wie es ist – als Lehrer hätte ich mich in der Schule nicht mehr blicken lassen können.
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„Smarte Frauenunterhaltung, die kein Blatt vor den Mund nimmt.“
Neben Tara kommen noch Cam und Stella zu Wort, wobei ich die beiden schon etwas spezieller fand als Tara. Cam ist diejenige, die mich mit ihrer Geschichte insgesamt am meisten mitgerissen hat. Sie ist diejenige, die meiner Meinung nach am meisten für die Rechte der Frau eintritt, fürs Ausbrechen aus den normalen Konventionen, fürs Anderssein. Sie hat mir irgendwie durchgehend imponiert, auch wenn ich glaube, ach nein, das schreibe ich jetzt nicht! Ihr solltet Cams Geschichte lesen!
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„Kühe müssen nicht der Herde folgen!“ (Verlagsseite)
Stella ist diejenige unter den Frauen, die lange um meine Sympathie buhlen musste. Ohne zu spoilern kann ich auch nicht begründen, warum das so ist. Hier auch wieder: Lest ihre Geschichte und bildet euch eure eigene Meinung!
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Alle drei zusammen geben eine sehr bewegende, lustige, teilweise sehr tabulose und direkte Geschichte, die mich zum Nachdenken, zum Lachen und auch zum Weinen gebracht hat. Für mich war das Buch ein wirkliches Highlight, das ich sehr, sehr gerne gelesen und das Lesen wirklich genossen habe. Es gab so viele Ansatzpunkte, bei denen das Buch aufgezeigt hat, dass es gar nicht nötig ist, immer mit der Herde zu gehen und nicht aufzufallen!
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In diesem Sinne:
Lest das Buch!
Traut euch aus der Herde raus!
Seid eine bunte Kuh, lebendig und einzigartig!
Lasst euch nicht alles gefallen und steht zu euch!
Macht euch nicht so viele Gedanken, was andere von euch denken und lasst es euch gut gehen!
Ich weiß, das ist gar nicht so einfach, aber vielleicht sollten wir uns alle eine Scheibe von Cam und Tara abschneiden und es versuchen!
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Anmerkung:
Die Kühe wurden freundlicherweise von einem jungen Mädchen ausgemalt! 🙂
Weitere Rezensionen bei Castlemaker, Rosegold & Marble und bei Mari Dalor!
Na, da bin ich ja gespannt, ob es mir auch zusagt, denn es steht noch ungelesen im Regal und reizte mich bisher kaum. Zum ET kriege ich es vielleicht doch gelesen?
Viele Grüße und ein schönes Wochenende,
mel
Liebe Mel,
das hoffe ich doch. Ich habe mir ein anderes Ende gewünscht und bin gespannt, wie du es findest! Der ET war doch schon Ende Februar, oder habe ich mich verlesen? Gruß
Verena