*** Das unwahrscheinlich geheime Tagebuch vom kleinen Schwein *** – Muss darum auch gleich die Sprache „unter aller Sau“ sein???

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Meine Tochter liebt diese Comic-Tagebuch-Geschichten – egal, ob sie von einem Jungen, einem Mädchen oder von einem Tier erzählt werden. Wichtig ist ihr, dass man die Geschichte flüssig lesen kann, die Geschichte Spaß macht und diese in irgendeiner Weise auch einen verständlichen Inhalt bzw. einen roten Faden hat.

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Das Buch musste unter anderem auch bei uns einziehen, da meine Tochter es in der Buchhandlung aufgeschlagen und dabei folgende Bilder entdeckt hat:

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Die Bilder, die in diesem Buch zu finden sind, sind schon sehr ansprechend, teils sehr lustig und passen zu einer Geschichte, die von einem Schwein handelt.

Natürlich geht es da auch um Mist und „Stinkerei“ – da dürfen dann auch die Bilder nicht fehlen!

Inhalt:

„Zusammen mit der Kuh, den gemeinen Hühnern und seinem besten Freund, der Ente, lebt das kleine Schwein auf einem Bauernhof und kann sich kein schöneres Leben vorstellen. Von allen Tieren, da ist sich das kleine Schwein sicher, liebt der Bauer es am meisten. Denn er gibt ihm immer extra viel leckeres Schweinefutter zu fressen. Doch die Ente warnt ihren Freund: Der Bauer führt in Wahrheit Böses im Schilde! Das kleine Schwein traut seinen Ohren nicht. Sollte das tatsächlich stimmen? Zusammen mit der Ente plant das kleine Schwein seine Flucht und bekommt am Ende sogar unverhofft Hilfe von den gemeinen Hühnern …“ (Quelle)

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Ihr merkt schon – da ist wieder- das großer ABER….

Meine Tochter hat nach 3 Seiten direkt die Sprache bemängelt – nicht den Inhalt…Nach 20 Seiten hat sie das Buch zur Seite gelegt und wollte es nicht mehr weiterlesen, da das Schwein „so komisch redet und Buchstaben weglässt“. Sie fragte mich, ob das Schwein dumm wäre oder eine Einschränkung hätte! 

Ich habe erst nicht ganz verstanden, was sie meint und habe das Buch dann alleine gelesen und kann euch jetzt zeigen, was sie gemeint hat:

Epilog: Ich WOHN im Schweinestall. Ich HAB mal besser ´NE Karte für dich gemacht“

Seite 5: „Fuchs ist böse. Der hat Ente total traurig gemacht.

Seite 7: „Bis weit nachdem überall schon die Lichter aus WARN.“

….

….

Seite 174: „Ich wette, wenn die Gemüse mögen, dann wissen sie auch, wie man das SUPERSTE Schweinefutter aller Zeiten macht!“

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Bücher sollen Spaß machen und Leselust vermitteln – keine Frage…da kann auch gerne mal der Inhalt völliger Nonsense sein!

Aber sie sollen vor allem auch den Wortschatz der Kinder erweitern, ihnen zeigen, wie man einen Satz grammatikalisch richtig  aufbaut und wie man Sätze sinnvoll bildet. Am besten noch Sätze, die nicht nur aus 3-5 Wörtern bestehen. Auch sollen sich die Kinder beim Lesen die Rechtschreibung der Wörter einprägen, so dass sie diese vielleicht nur durchs Lesen fehlerfrei schreiben können.

Das alles ist hier leider nicht gegeben. Es handelt sich hier wirklich um „schlechtes Deutsch“, das den Kindern kein Vorbild sein soll und kann! Wäre es dabei wenigstens witzig (Dialekt, lustiger Sprachfehler, etc.) wäre diese einfache und z.T. katastrophale Sprache wenigstens noch begründet…aber so…verstehe ich nicht, was diese Sprache soll! Soll sie zeigen, dass Schweine von Haus aus eher dumm sind? Ich weiß es nicht.

Die eigentliche Geschichte ist gar nicht mal so schlecht und hat am Ende meiner Meinung nach sogar noch eine „Moral“. Jedoch kann ich das Buch aufgrund der oben genannten sprachlichen Mängel leider nicht empfehlen.

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Fazit:

Die Geschichte hätte durchaus Potential, aber nicht in dieser Form und mit diesen stilistischen Verfehlungen! Sehr schade!

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2 Kommentare

  1. Als Mark Twain in „The Adventures of Huckleberry Finn“ Dialekte verwendete, waren bestimmt auch einige Leser betroffen. Sprache ist ein wichtiges Mittel zur Charakterisierung und in Romanen und Geschichten wird meist viel zu unnatürlich gesprochen.

    Zudem ist Sprache im Fluss und Wendungen und Wörter, die vor zwanzig Jahren noch nicht im Duden gefunden werden konnten, haben nun ihren festen Platz. selbst die Hochsprache wandelt sich.

    Auf der anderen Seite ist es fragwürdig, einem Tier, bei dem die Tendenz zur Verallgemeinerung bestehen kann (alle Schweine reden so, die sind alle so) eine solche Sprache als Markenzeichen zu geben.

    Dazu kommt noch, dass, wie Sie bereits erwähnt haben, kein eindeutiger Dialekt markiert wird. Zudem sollte ein Kinderbuch in der Sprache und der Rechtschreibung eine Vorbildwirkung ausüben. Erst ab einem gewissen Alter ist ein Kind in der Lage, den Abstand einzunehmen, der nötig ist, um das Geschriebene als orthographisch falsch und als Stilmittel zu erkennen.

    Danke für Ihre Rezension des Comics!

    • Vielen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar! Ich habe Ihnen eine email geschrieben, da mich interessieren würde, wie sie auf meinen Blog bzw. auf dieses Buch gekommen sind! Viele Grüße

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