Hisashi Kashiwai
„Das Restaurant der verlorenen Rezepte“
(The Food Detectives von Kyoto 1)
**************
Inhalt:
„Charmant, unterhaltsam, rührend und mit viel japanischem Flair
Nagare und seine zwanzigjährige Tochter Koishi betreiben ein kleines Restaurant in Kyoto, das Kamogawa-Café. Kaum jemand kennt das Lokal, doch wer es dringend braucht, der findet es. Neben den traditionellen Köstlichkeiten der japanischen Küche bieten Nagare und Koishi ihren Gästen nämlich einen besonderen Service an: Sie kochen Gerichte nach, die man irgendwann einmal gegessen hat und deren Rezept man nicht kennt. Mit detektivischem Spürsinn finden sie heraus, wie die verstorbene Ehefrau ihre Udon-Nudelsuppe kochte, beschwören die verschüttete Erinnerung an eine große Liebe herauf oder schenken mit dem Geschmack eines Kindheitsessens Trost.“ (Quelle)
*************
Meine Meinung:
Das Buch war nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Ich dachte, es wäre eine einzige Geschichte rund um verlorengegangene Rezepte, die die „Food Detectives“ wiederfinden und die irgendwie miteinander in Verbindung stehen. Das ist nicht der Fall und das sollte man wissen, sonst wird man vielleicht enttäuscht.
Das Buch erzählt 6 unterschiedliche Geschichten, die sich im Aufbau sehr ähneln, teilweise wirken manche Passagen identisch, nur mit anderen Personen. Die 6 Menschen suchen die Food-Detectives auf, erzählen ihnen eine Geschichte und hoffen auf Hilfe.
Die Geschichten haben alle einen emotionalen Hintergrund und konnten mich gut unterhalten und ließen mich teils nachdenklich zurück. Es gibt viele Beschreibungen japanischen Essens, viele Begrifflichkeiten rund um die japanische Küche, viele Namen japanischer Menüs. Das muss man mögen, ansonsten werden die in jeder Geschichte vorkommenden Beschreibungen recht langatmig. Ich mochte es und konnte mir die Speisen auch gut vorstellen.
Ich hätte mir am Ende jedoch noch einen roten Faden gewünscht. Die sechs Geschichten stehen für sich alleine und sind nicht am Ende irgendwie verbunden. Ich hatte darauf gehofft, dass sie doch irgendwie miteinander in Verbindung stehen oder man als Leser mit dem Food Detective auf Reisen geht und auch bei den „Ermittlungen“ dabei ist oder die Klienten am Ende nochmal vorbeikommen und von ihren Erfahrungen mit den gefundenen Speisen berichten. Aber leider gab es gar nichts davon. Das Ende empfand ich als zu hart und zu unbefriedigend.
Dieser Roman „war in Japan so erfolgreich, dass eine mehrbändige Serie folgte, die inzwischen auch verfilmt wurde.“ So steht es im Einband. Ich würde gerne weitere Geschichten kennenlernen, auch wenn ich doch eine Vernetzung sehr passend fände.
[usr=4]
Weitere Rezensionen bei Dauerleserin (5/5), bei Lese_Freiheit (durchwachsen), Birdies Bücherwelt (3/5) und bei Vanessas Literaturblog (berührend).