[Rezension] *** Das Auge von Licentia *** Mittelalter, Truman-Show und eine zarte Liebe – und trotzdem sind wir nicht rundum begeistert…

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Zinßmeister „Das Auge von Licentia“

320 Seiten, gebunden, 15 Euro, ET: 10/18, ab 12 Jahren

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Danke für die Bereitstellung des Buches!

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Inhalt:

„Jonata lebt mit ihrer Familie in der Mittelaltersiedlung Licentia. Smartphones, den Supermarkt um die Ecke, all das kennt sie nicht, ahnt noch nicht mal von deren Existenz. Und schon gar nicht weiß sie, dass „Licentia“ in Wahrheit eine Fernsehshow ist, und die ganze Welt ihr und den anderen Bewohnern Licentias zusieht – jeden Tag, schon seit Jahren. Erst, als sie auf Tristan trifft, einen Jungen aus dem verfeindeten Clan der Wolfsbanner, kommen die Lügen und Geheimnisse ihres Dorfs langsam ans Tageslicht, und Jonata wird für manche Dorfbewohner zu einer Bedrohung …“ (Quelle)

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Unsere Meinung:

Das Buch zu bewerten, fällt mir schwer. Ich finde es immer schwierig, wenn es eine Geschichte als solches irgendwie schon gibt. Und es gibt sie. Fast jeder kennt den Film „Die Truman Show“ und weiß, was in dieser passiert.

Nun befinden wir uns hier in einem Dorf im Wald, das von der Außenwelt abgeschnitten ist. Hier stellte sich uns (auch meiner Tochter) die Frage: Wie groß soll denn dieser Wald sein, dass die nichtsahnenden Insassen niemals dahinter kommen werden, dass sie Teil eines Experiments sind. Klar, die Kids werden durch Schauergeschichten daran gehindert, weite Streifzüge zu unternehmen, um das Umland zu erkundigen, aber dass wirklich niemand in 10 Jahren irgendetwas herausfindet, halten wir für unglaubwürdig.

Die Liebesgeschichte ist gleichzeitig süß, aber auch unrealistisch. Ein wenig so: Oh, du bist ein Junge, den ich noch nicht kannte, da verliebe ich mich ich gleich in dich. Die Treffen der beiden sind sympathisch gestaltet und es dauert lange bis sie sich küssen oder Zuneigung zeigen, trotzdem wird hier Vertrauen ziemlich schnell „verschenkt“!

Für uns bleiben sehr viele Fragen offen, ob nun über die Beweggründe des Pfarrers, der besten Freundin, der Bruch der beiden Dörfer und was uns am wichtigsten gewesen wäre: Wie geht es nun weiter? Das Ende ist für uns kein richtige Ende und wir waren wie vor den Kopf geschlagen! So soll die Geschichte enden?

Meine Tochter fand es ganz gravierend traurig, dass die Kinder in einem Konstrukt aus Lügen aufwachsen und nicht selbst entscheiden dürfen, in welcher Welt sie leben möchten. Auch das schlechte Gewissen der Eltern muss ihnen sehr stark zusetzen. Ich persönlich könnte so nicht leben. So herrschte beim Lesen eine recht traurige und bedrückte Stimmung.

Ihr seht, wir haben doch einiges auszusetzen.

Was uns gefallen hat, waren die fundierten Beschreibungen über den Umgang mit Wölfen. Die Szenen mit den Wölfen fanden wir genial und natürlich fände meine Tochter ein eigenes Wolfsrudel phänomenal. Auch die Beschreibung des Dorfes und der Jagd konnte bei uns punkten. Das mittelalterliche Dorf wird hier wirklich zum Leben erweckt und wir konnten uns dieses sehr gut vorstellen.

Das Cover ist übrigens der Hammer! 🙂

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Fazit:

Das Buch ließ sich gut und flüssig lesen, bot eine zwar schnelle, aber süße Liebesgeschichte und konnte vor allem mit dem mittelalterlichen Flair punkten. Auch die Szenen mit den Wölfen fanden wir klasse. Leider bleiben für uns viele Fragen offen, der Plot der Geschichte wird im Großen und Ganzen dem Leser bekannt sein und die vielen Lügen fand vor allem meine Tochter nicht schön.

Wir vergeben [usr=3] für ein lesenswertes Buch, das aber in unseren Augen auch einige Schwachstellen hat!

Weitere Rezensionen bei Isabells Bücherwelt, Buchweiser und nachdem ich lange gesucht habe: eine völlig begeisterte Rezension bei: Bucheleganz!

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