Felix Bork „Oh, ein Tier! Bestimmungsbuch mit fast allen heimischen Arten“
HC, 364 Seiten, 28 Euro, ET: 16.02.2017
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Inhalt:
„Sie denken, Bambi wäre ein Reh? Dann, und nicht nur dann, sollten Sie dieses Buch in die Hände nehmen: Umwerfend schön illustriert und mit einem eigenen Witz, der garantiert zum Lachen bringt, ein schwerer Schatz für alle Freunde von Natur und Design, Illustration und anstößigem Humor.
Übrigens: Bambi ist ein Weißwedelhirschkitz. Wir haben ja gesagt, Sie sollten dieses Buch lesen.“ (Quelle)
Meine Meinung:
Das Buch ist sehr schwer und groß und erinnerte mich im ersten Moment an einen Katalog. Handlich ist natürlich etwas anderes und aus diesem Grund eignet sich das Buch auch nicht zur Mitnahme in den Wald oder Garten. Ein Bestimmungsbuch sollte jedoch meiner Meinung nach zum Vergleichen auch mitgenommen werden können.
Leider ist das nicht der einzige Punkt an dem Buch, der mich stört:
Meine Schüler sind dabei auch über die Wortwahl des Autors und dessen Humor gestolpert (und nein, ich unterrichte nicht an einem Gymnasium!) Hier wird z.B. aus Kopf, Brust und Abdomen (bei den Insekten) = Kopf, Brust und ARSCH, aus Penis = PIMMEL, aus Mund/Maul = FRESSE und…..Ich werde als Leser auch nicht gerne als IDIOT bezeichnet, auch wenn das ein Admiral zu mir sagt. Es sind einige Stellen in diesem Buch, bei denen ich mich frage, ob das wirklich Humor ist. Sicherlich wird sich an diesem Stellen die Leserschaft spalten.
Manche Stellen muss ich jedoch zugeben, sind tatsächlich nicht unlustig. So bekommt das Taubenschwänzchen ein zusätzliches Schwänzchen (einen kleinen Penis), als Birkenspanner wird neben dem Tier auch ein Mensch (Spanner) hinter einer Birke bezeichnet.
Um lustig zu sein, werden viele Anzüglichkeiten im Buch gestreut und das Thema Sex wird sehr oft behandelt. Einerseits ist das positiv, fragen sich die Kids doch auch, wie es die Tiere machen. Mein Humor wird hier jedoch leider nicht getroffen und ich halte mich für einen humorvollen und vor allem offenen Menschen. Aber warum muss das Vogelweibchen beim Akt gefragt werden, ob es ihm gefällt? Oder warum ist ein Fuchskind VERFICKT süß? Ist das lustig? Für mich nicht.
Ich bin aber auch Pädagoge und erwarte von einem solch angepriesenen Bestimmungsbuch, dass es ein bestimmtes Niveau hat. Ich könnte das Buch nicht mit einem guten Gewissen den Schülern empfehlen. Da kämen von Elternseite viel zu viele Fragen und Anmerkungen. Natürlich sind die Illustrationen sehr gut gemacht und der Autor zeigt mit diesem Buch auch, wie viele Gedanken er sich gemacht hat, um auch Jugendlich wieder für die Natur – für Tiere – zu begeistern, aber muss man sich dabei solcher Ausdrücke bedienen?
Und ich kann mich auch mit der Schreibweise bzw. Schrift anfreunden. Große Buchstaben sind super, kann man alles gut lesen. Aber warum müssen die Buchstaben teilweise so weit voneinander entfernt sein? Weshalb wurden hier Buchstaben im Text durchgestrichen? Aus welchem Grund müssen Trennungsfehler (Fre-und) enthalten sein? Soll das die Jugendlichen ansprechen? Unperfekt wirken?
Wie ihr seht, werden das Buch und ich nicht warm. Da Humor aber etwas sehr Subjektives ist, werde ich das Buch nicht mit wenigen Sternen abstrafen. Meine ehrliche Meinung habe ich ausführlich dargestellt und lasse mich gerne auf Diskussionen ein!
Habt ihr das Buch auch gelesen? Wie fandet ihr es?
Bei Charleen´s Traumbibliothek könnt ihr eine 5 Sterne Rezension lesen! So unterschiedlich können Lesermeinungen sein!