Pierre Martin „Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens“
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Inhalt:
„Ein Auftragsmörder, der sich weigert, zu töten:
Lucien Comte de Chacarasse entstammt einem alten französischen Adelsgeschlecht, das seit Generationen eine hohe Kunst an die Nachkommen weitergibt: die Kunst des Tötens! Der Legende nach waren seine Vorfahren als äußerst diskrete Auftragsmörder für die Bourbonen ebenso tätig wie für Napoleon, den Vatikan oder die Medici.
Zwar wurde Lucien von klein auf für diese Aufgabe trainiert, aber als junger Mann steigt er aus und betreibt stattdessen ein Bistro in Villefranche-sur-Mer. Er liebt die Frauen, den Wein – und die kulinarischen Genüsse der provenzalischen Küche.
Luciens unbeschwertes Leben endet, als er ans Sterbebett seines schwer verletzten Vaters gerufen wird, der ihn schwören lässt, die Tradition der Familie fortzusetzen. Nur, wie begeht man einen Auftragsmord, wenn man es ablehnt zu töten?“ (Quelle)
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Meine Meinung:
Es gibt Bücher, die passen einfach nicht. Ich war lange nicht mehr so genervt beim Lesen.
Was konnte man der Inhaltsangabe entnehmen? Lucien wurde von klein auf trainiert, ein Auftragsmörder zu sein. Da hat er bestimmt auch gelernt, Menschen einzuschätzen und sie zu lesen oder zumindest misstrauisch zu sein. Was macht er aber direkt zu Beginn? Er vertraut einer Wildfremden, hinterfragt gar nichts und wundert sich dann, dass er übers Ohr gehauen wird. Und geht natürlich direkt mit ihr ins Bett. Insgesamt ist Lucien dem weiblichen Geschlecht sehr aufgeschlossen, solange sie nicht mollig oder dicklich ist, er hat eben seine Ansprüche. Sehr unsympathisch. Wenn einem der Protagonist unsympathisch ist, hat es die Geschichte schon sehr schwer.
Leider gab es aber noch mehr, was mich gestört hat bzw. was mir das Lesevergnügen vermiest hat.
Beim Lesen stolperte ich immer wieder über französische Aussagen oder Aussprüche, die nicht übersetzt wurden. Natürlich kann man sich an einigen Stellen denken, was da steht, aber ist das so sinnvoll? Soll sich der Leser dumm oder ausgegrenzt fühlen? Ich finde das schlecht gemacht.
Die Charaktere bleiben insgesamt alle sehr blass, auch Lucien. Ich hatte gehofft, dass wenigstens dieser ein wenig mehr heraussticht, aber dem war leider nicht so.
Ich habe zudem sowohl die Spannung als auch den Humor beim Lesen gesucht. Den versprochenen spannenden Kriminalfall habe ich vergebens gesucht. Es handelt sich eher um eine Aneinanderreihung verschiedener Aktionen und Aufträge, die abgehandelt werden. Humor ist ja sowieso eine sehr subjektive Sache. Meiner war es definitiv nicht.
Es fiel mir zunehmend immer schwerer, das Buch weiterzulesen. Aus diesem Grund habe ich das Buch nach 223 Seiten (33 Kapitel) zur Seite gelegt und es mit dem Hörbuch versucht. Manchmal hilft das, wenn mir das Buch vorgelesen wird. Durch die andere Betonung und auch Herangehensweise ist es mir manchmal möglich, die Geschichte „mehr“ zu mögen. Das hat hier leider nicht funktioniert.
Ihr möchtet gerne mal ins Buch reinlesen? HIER findet ihr eine Leseprobe!
Da ich das Ende nicht kenne und das Buch auch nicht beendet habe, vergebe ich keine Sterne.
Der Autor ist durch die „Madame le Commissaire“ Reihe sehr bekannt. Ich kenne diese Reihe jedoch nicht und kann daher keinen Vergleich ziehen.
Weitere Rezensionen z.B. bei Sylvias Lesezimmer (4/5) – bei Lovelybooks: 4,1 Sterne bei 663 Bewertungen (Buch) – 3,3 Sterne bei 3 Bewertungen (Hörbuch) – Stand: 28.10.2022 – Aus dem Herzen spricht mir dabei die Rezension von Lesezeichenfee!