*** Schweigen ist Goldfisch *** tolle Grundidee, für mich teilweise nicht nachvollziehbar…

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Annabel Pitcher „Schweigen ist Goldfisch“

Goldfisch

464 Seiten, 16,99 Euro, ab 12 Jahren,

übersetzt von Susanne Hornfeck

HIER kommt ihr zur Verlagsseite mit weiteren Informationen!

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Inhalt:

„Reden ist Silber, Schweigen ist … auch keine Lösung. Denn Worte können zwar unendlich verletzen – aber sie können auch unendlich glücklich machen.

»Mein Name ist Tess Turner – dachte ich jedenfalls bis vor kurzem.
Und ja, ich habe eine Stimme, aber sie gehört nicht wirklich mir. Ich habe Dinge gesagt, um dazuzugehören, um meinen Eltern zu gefallen, um allen zu gefallen. Ich habe so getan, als wäre ich jemand, der ich gar nicht bin. Ich habe gelogen.
Dabei ist mir übrigens nie in den Sinn gekommen, dass alle anderen auch lügen könnten.
Die Lügen sind aber eigentlich gar nicht das Problem. Was wirklich weh tut, ist die Wahrheit: Sechshundertsiebzehn wahre Worte, die meine ganze Welt auf den Kopf stellen.
Und weil Worte so gefährlich sind – die gelogenen und die wahren – , habe ich beschlossen, sie nicht mehr zu benutzen.“ (Quelle)

Anmerkung: Die Inhaltsangabe geht noch weiter…Leider verrät sie sehr viele Details, so dass man von vornherein zu viel weiß – so erging es zumindest mir!

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Meine Meinung:

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich den Titel schon toll fand. Ich wollte wissen, aus welchem Grund Tess aufhört zu sprechen und was danach passiert. Ich wollte erfahren, warum Tess das, was sie herausfindet,  nicht einfach anspricht und aus der Welt schafft!

Und ich glaube, das war das größte Problem zwischen „dem Buch und mir“! Zu Beginn fand ich Tess sehr sympathisch, sie tat mir teilweise auch sehr leid. Beim Lesen hatte ich den Eindruck, dass Tess in irgendeiner Weise beeinträchtigt ist. Manchmal wirkte sie autistisch, manchmal fehlten ihr einfach nur soziale Kompetenzen. Das machte sie zu einer interessanten und trotzdem sehr sympathischen Person. Als sie dann aber diese 617 wahre Worte entdeckt und sie das Reden einstellt, habe ich die Welt nicht mehr verstanden.

Eigentlich habe ich weder Tess verstanden noch die Eltern. Tess spricht das Problem nicht an, versucht es anderweitig zu lösen und wird dabei immer einsamer und trauriger. Von ihrem Nichtreden ganz zu schweigen. Von ihren Eltern hätte ich mehr erwartet, mehr Einfühlsamkeit, mehr Ideen, woran es liegen könnte!

Die Idee mit dem Fisch fand ich klasse, richtig genial und konnte mir die Gespräche bildlich vorstellen! Diese Szenen konnten mich begeistern. Der Titel ist dahingehend auch richtig gut gewählt!

Insgesamt aber zog sich das Buch sehr in die Länge. Trotz einer sehr großen Schrift sind 464 Seiten trotzdem eine Menge und richtig viel passiert eigentlich nicht. Ich fand es stellenweise wirklich langatmig und musste dann natürlich immer denken: „Sprich doch einfach mit deinen Eltern!“

Vielleicht ist das zu leicht gesagt für so ein junges Mädchen, das schon vorher eine Außenseiterrolle inne hatte! Ich weiß es nicht und kann es mir auch nicht vorstellen!

Das Ende war gut und konnte mich von der Aussage her zufriedenstellen. Ich hätte mir insgesamt noch mehr Überraschungen oder Wendungen gewünscht.

Sicherlich ist das hier ein Buch, das Anreize zum Nachdenken und Diskutieren gibt. Mir persönlich war es jedoch nicht mitreißend und eingängig genug! Tess gelang es leider nicht, mich zum Mitfühlen und -fiebern zu animieren!

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Bei Kathrin von Kathrinverdeen könnt ihr ebenfalls eine Rezension zu diesem Buch lesen!

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