Hans Rath „Jetzt ist Sense!“
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Inhalt:
„Ausgerechnet an ihrem 50. Geburtstag bekommt die Psychologin Liv Bentele Besuch von einem attraktiven Südländer in schwarzem Cape. Leider hat sich der Mann nur in der Tür geirrt. Aber dann ist plötzlich die alte Dame tot, nach der er sich erkundigt hat, und Liv stellt ihn zur Rede. In Wahrheit sei er Thanatos, der griechische Gott des sanften Todes, antwortet er freundlich, und ja, es deprimiere ihn zutiefst, wie unwürdig das Sterben heute sei. Liv sieht in ihm eher einen von Todessehnsucht geplagten Neurotiker und bietet ihm therapeutische Hilfe an. Bei ihrem lebhaften Austausch stellt sich heraus, dass Livs neuer Klient tatsächlich der Sensenmann ist – und sich nicht in der Tür geirrt hat.“ (Quelle)
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Meine Meinung:
Es gibt Bücher, an denen komme ich nicht vorbei. Das Cover und der Titel ziehen mich magisch an. Auch hier war das so. Ich liebe Sprachwitze bzw. Sprachspiele und „Jetzt ist Sense!“ passt genau in mein Beuteschema.
Das Buch konnte mich wirklich sehr gut unterhalten, wenn ich auch, aufgrund der Inhaltsangabe eine etwas andere Geschichte erwartet hätte. Mehr Depression beim Gott des sanften Todes, mehr Probleme auf seiner Seite.
Es ist aber so, dass eigentlich Liv Bentele die Hauptrolle spielt und nicht Thanatos. Er taucht im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder auf und bringt Schwung mit.
Mir hat besonders der Anfang gefallen. Die Situationen, in denen Thanatos Liv erzählt, wer er ist und was er kann und sie das natürlich erstmal nicht glaubt, waren schon sehr lustig. Das Ende empfand ich ebenfalls als sehr gelungen, da es das Buch perfekt abschließt und mich als Leser emotional zurücklässt.
Die gesamte Geschichte ist immer wieder sehr witzig, sie verleitete mich aber auch immer wieder dazu, über mein eigenes Leben nachzudenken. Man schiebt so viele Dinge vor sich her – weil man denkt, man hat noch alle Zeit der Welt. Man verschiebt sehr viele Wünsche und Träume auf später – da man denkt, dass man ja noch so jung ist und das alles später noch erleben kann. Aber – und das macht dieses Buch unmissverständlich klar: Es kann jeden immer treffen, das Leben kann verflucht schnell vorbei sein. Ein Unfall passiert schnell. Oder wie oft hört man von „jungen“ Menschen, die schwer erkranken und schnell sterben? Sehr traurig, aber möglich.
Klingt jetzt sehr melancholisch – war ich beim Lesen auch immer wieder. Nichtsdestotrotz macht es wirklich Spaß, Thanatos und auch Liv zu begleiten. Wer sich noch nicht ganz so gut auskennt, lernt beim Lesen auch noch eine Menge über die griechische Mythologie.
Unterhaltsam, kurzweilig und auch nachdenklich machend – [usr=4]
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Weitere Rezensionen bei Birdies Bücherwelt (5/5) und bei ??? (Lasst mir gerne den Link da!)