[Rezension] Roman/ Trauer/ Tod/ Verlust *** Volks: Café Finito *** gemischte Gefühle

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Sybil Volks „Café Finito“

HC, 336 Seiten, 22 Euro, ET: 01.10.2025
Danke für die Bereitstellung des Buches. Unbezahlte Werbung!
HIER geht es zum Buch auf der Verlagsseite.

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Inhalt:

„Trauer ist der Preis dafür, dass wir lieben. Eine Hymne an die Kraft der menschlichen Gemeinschaft: Ein Roman, in dem Tragik und Komik ganz nah beieinander liegen

»Auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin, in Gesellschaft von Deutschlands talentiertesten Toten, stand das Café Finito. Hier versorgte Kristof seine Gäste mit Kaffee, Tee und Torte, und wer es wünschte, bekam eine Portion Sahne und Trost obendrauf. Kristof riss ein Blatt vom Kalender, sein Blick fiel auf das Schild an der Wand, Lost & Found. Er war gespannt auf die Menschen seiner neuen Abschiedsgruppe, die sich heute zum ersten Mal trafen – und auf ihre gemeinsame Reise durch das kommende Jahr. Es war ein Anfang für alle – nach einem Ende, das für sie alles verändert hatte.«

Kristof ist die Seele des Cafés. Seit vielen Jahren geleitet er die Abschiedsgruppen mit sanfter Autorität durch das Tal der Trauer. Nur über seine eigene weiß niemand etwas. Iris, die Schriftstellerin, hat ihre Mutter verloren, Matthias, Versicherungsmakler, seine Geliebte, Lizzie nach siebzig Jahren ihren Mann, und Mira, die junge Ärztin, trauert um ihre beste Freundin. Sie lassen sich ein auf ein Angebot, das ihnen völlig neue Perspektiven eröffnet.

Ein hinreißend erzählter, lebenskluger Roman über all das, was Menschen verbindet und das Leben einzigartig macht. Ein wenig Magie kommt ins Spiel. Und wie es sich beim Tod gehört, sitzen Tragik und Komik im selben Boot.

Für Leser:innen von Mariana Leky, Alena Schröder und Elisabeth Strout – und für all jene, die sich auf kluge Weise mit den großen Fragen des Lebens auseinandersetzen möchten.“ (Quelle)

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Meine Meinung:

Ich habe das Buch tatsächlich nicht in einem Rutsch gelesen. Es fiel mir schwer, die ganzen Geschichten der Trauer auf Dauer und in einem „Packen“ zu ertragen. Das Buch ist an vielen Stellen meines Erachtens sehr traurig und mir hat zwischendurch die Hoffnung und das Licht gefehlt.

Beworben wird das Buch unter anderem mit dem Wort „hinreißend“ und mit der Beschreibung „…sitzen Tragik und Komik im selben Boot.“ – Genau das aber habe ich gesucht. Die einzelnen Schicksale sind mir sehr zu Herzen gegangen, das eine mehr als das andere, aber immer war ich emotional eingebunden. Natürlich geht es mir als Mutter erstmal näher, wenn jemand sein Kind verliert als wenn jemand nach einem erfüllten Leben mit über 90 Jahren stirbt.

Nicht jede Geschichte wird gleich ausführlich erzählt, manch einer bekommt deutlich mehr Seiten. Dadurch habe ich zwischendurch Schwierigkeiten gehabt, mir alle Personen zu merken und mich zu erinnern, welches Schicksal ihres gewesen ist. 

Sehr gut gefallen hat mir die Idee mit der Jahresgruppe. Menschen, die einen Verlust erlitten haben und sich ein Jahr mir Rat, Tat, Umarmungen und Dasein zur Seite stehen. Die Auswahl der Gruppenmitglieder finde ich auch sehr gut gelungen und ich hätte gerne mehr mit ihnen in den Stunden verbracht und geredet. 

Am liebsten mochte ich tatsächlich Kristof, die Seele des Cafés und den Inhaber. Ihn umgibt eine geheimnisvolle Note, die auch erst gegen Ende und nur teilweise gelüftet wird. Das sorgt einerseits für eine leichte Spannung, andererseits war ich am Ende enttäuscht darüber, dass ich nicht komplett alles verstanden habe. Vielleicht liegt das aber auch an mir. 

Ich habe das Buch mit gemischten Gefühlen zugeschlagen. Einerseits vermittelt die Geschichte das Gefühl, dass das Leben „weitergeht“ und man irgendwie einen Weg finden kann, um weiterzuleben. Vielleicht geht auch wirklich eine neue Tür auf, nachdem sich eine andere geschlossen hat. Vielleicht heilt die Zeit wirklich einen Teil der Wunden. Das Buch zeigt, dass es Menschen gibt, denen es ähnlich geht und dass ein Austausch etwas sehr Positives und sehr Wichtiges sein kann, wenn man das möchte. 

Ein Buch, das mir sicherlich in Erinnerung bleiben wird, das mich aber nur teilweise überzeugen konnte. Ich hätte mir mehr Ausblicke und Leichtigkeit gewünscht, am Ende gelingt dies der Autorin an zwei Stellen. Mir persönlich war das Buch zu düster, zu traurig und zu deprimierend. Ich war beim Lesen regelrecht bedrückt und betrübt. Daher habe ich das Buch, wie oben erwähnt, immer mal wieder zur Seite gelegt. 

Mutig, ein solches Buch zu schreiben. Wer ein Buch über Verlust, Trauer, Tod und Sterben lesen möchte, sollte es probieren. Dieses Buch wird meines Erachtens bei jedem andere Gefühle hervorrufen. Von mir gibt es 3,5 Sterne. 

Weitere Rezensionen bei Schreiblust_Leselust, bei textinprogress.by.caro (sehr empfehlenswert) und bei Annis Bücherecke

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