Malala wer?
Nicht jeder kennt Malala Yousafzai– nicht jeder kann mit diesem Namen etwas anfangen –nicht jeder verbindet mit diesem Namen etwas. Wenn man dann sagt, dass das doch das Mädchen ist, dass 2014 den Friedensnobelpreis bekommen hat, erinnern sich doch einige Menschen mehr!
2013 erschien im Droemer Verlag das Buch: „Ich bin Malala“
„Das Mädchen, das die Taliban erschießen wollten, weil es für das Recht auf Bildung kämpft!“ (Quelle)
Nun ist Malala noch ein Teenager und setzt sich vor vor allem für die Rechte von Kindern, insbesondere von Mädchen ein. Das Buch aus dem Droemer Verlag ist aber von der Sprache, der Lesbarkeit, der Verständlichkeit eher nicht für Kinder und Jugendliche geeignet.
Malalas Schicksal bewegte und bewegt die Welt – es geht um Kinder – um die Rechte von Kindern. Was liegt da ferner auch ein Buch über Malala für Kinder und Jugendliche zu schreiben?
Und genau das ist es:
„Malala – Meine Geschichte“
Zum ersten Mal erzählt die jüngste Friedensnobelpreisträgerin nun ihr Leben für jugendliche Leser selbst – einfühlsam, aufrüttelnd und direkt. Die damals fünfzehnjährige Malala wollte einfach nur zur Schule gehen – doch für die Taliban haben Mädchen kein Recht auf Bildung. Am 9. Oktober 2012 schossen ihr Terroristen in den Kopf, als sie auf dem Weg von der Schule nach Hause war. Malala hat den Anschlag schwer verletzt überlebt, doch aufgegeben hat sie nicht. Sie setzt ihren Kampf für Bildung unermüdlich fort und ist damit zum Vorbild vieler Jugendlicher auf der ganzen Welt geworden.“ (Quelle)
HIER kommt man zur Verlagsseite mit weiteren Informationen über Malala und über die „Autorin“.
Meine Meinung:
Malalas Geschichte liest sich sehr flüssig und sehr eingängig. Der Stil ist sehr einfach und gut zu verstehen. Als Leser hat man den Eindruck, man sitzt Malala gegenüber und lauscht ihrer dramatischen und aufrüttelnden Geschichte, dessen Sog man sich nicht entziehen kann.
Malala berichtet über ihre Familie, ihren starken Vater, der sie als Mädchen schon immer akzeptiert hat, obwohl das in Pakistan nicht selbstverständlich ist. Über ihre Mutter, die nicht lesen und schreiben kann, über den Glauben, der in ihrer Familie ein starke Rolle spielt!
Sie berichtet aber auch über Details aus ihrem Leben – was sie spielte, wer ihre Freundinnen sind, welche Sendungen sie gerne im TV guckte, dass sie viel Streit mit ihren Brüder hatte – einfach Alltägliches!
Verständlich erklärt sie, was in ihrem Land passiert, wer die Taliban sind, weshalb diese so viele Anhänger gefunden haben, wie diese gegen die „ungläubigen“ bzw. sich zu westlich verhaltenen Menschen kämpfen und was Terrorismus ist. Malala benutzt einfache Worte, doch genau diese verursachen beim Lesen eine Gänsehaut, rütteln den Leser auf, machen einen sprachlos von Traurigkeit und Wut und lassen viele Fragen entstehen:
Woher nimmt Malala ihren grenzenlosen Mut? Woher ihre Bereitschaft immer weiter zu machen? Selbst nachdem man ihrem Vater mit Mord gedroht hat? Selbst nachdem die Taliban sie in den Kopf geschossen haben?
Wer dieses Buch liest, erfährt, was Widerstand ist, wie Malala und ihre Familie diesen leisteten und was das für ihr Leben und für ihre Familie bedeutete!
Malalas Geschichte wird durch persönliche Bilder aus Malalas Leben und den Ereignissen in Pakistan unterstützt. Im Anhang gibt es ein Glossar, in dem schwierige (arabische) Wörter, wie zum Beispiel „Fahashi, Imam, Jani, etc.“ erklärt werden. Zudem gibt es am Ende des Buches eine Zusammenfassung über die wichtigsten politischen Ereignisse in Pakistan und im SWAT-Tal.
Fazit:
Dieses Buch sollte in der Schule zumindest teilweise gelesen bzw. vorgestellt werden. Viele Kinder und Jugendliche haben wenig oder gar kein Interesse an Politik und erfahren nur wenig, wie die Bildungssituation in anderen Ländern aussieht. Sie können sich nicht vorstellen, was Menschen erdulden bzw. erleiden müssen, um lesen und schreiben zu lernen! Vor allem Mädchen und Frauen!
Zusammen lesen kann man dieses Buch schon mit Kindern ab 10 Jahren. Schwierige Stellen kann man erklären, wie besondere Begriffe. Ich habe es mit meinen Schülern in der 9. und 10. Klasse gelesen und diese waren sehr ergriffen und schockiert. Es ist wichtig, Malalas Geschichte zu verbreiten und ihr damit die Aufmerksamkeit und Ehre zukommen zu lassen, die ihr gebührt, die sie mehr als verdient hat!
Das Buch kann man auch schon zusammen mit Kindern ab 10 Jahren lesen. Die Verständnisfragen können dann von den Eltern sofort beantwortet werden. Man muss nicht alle Seiten zwingend lesen, sondern nur die Stellen, die für das Verständnis wichtig sind. Den Rest kann man als Eltern auskleiden!
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung! Das Buch öffnet dem Leser die Augen und das Herz! Ich ziehe meinen Hut!
Malalas Biografie berührte mich zutiefst und entlockte mir nur eines – nämlich grenzenlose Bewunderung für dieses mutige Mädchen, das sich nicht in die Knie zwingen ließ und lässt!
Zitat aus dem Buch (Seite 231):
„Ein Kind, ein Lehrer, ein Stift und ein Buch können die Welt verändern.“
[usr 5]
Anmerkung:
Malala lebt zur Zeit mit ihrer Familie in Birmingham. Laut Planet-Wissen will Malala irgendwann in ihre Heimat nach Pakistan zurückkehren und Premierministerin werden!
Sehr gute Zusammenfassung!
Ich habe bereits in das Buch hineingelesen, und jetzt bin ich überzeugt das ich es auf jeden Fall einmal ganz lesen muss! Wenn man etwas so schreibt das es einen so tief berührt, und man auch weiß das es wahr ist, muss man sehr viel Mut haben. Alleine schon das ganze in mehreren Sprachen übersetzt zu haben zeigt wie viele Menschen es mehr interessiert als sie zugeben. Meinen Respekt!
Danke für das Lob! Ich finde auch, dass solche Bücher auch viel mehr gelesen werden sollten! Vor allem auch mit Jugendlichen! LG
Ach, vergessen: Ganz großes Lob übrigens, das Du immer so tolle Bücher mit deinen Schülern liest, ich wünschte an der Schule meines Sohnes gäbe es einen Lehrer oder eine Lehrerin die genau so handeln würde. Denn hier wird eindeutig viel zu wenig gelesen, auch wenn es ein- oder zweimal im Jahr eine Lesewoche gibt. Finde ich schade.
Guten Morgen meine Liebe,
wie schön das Du wieder da bist und dann gleich mit solch einer tolen, bewegenden Rezension. Da hat man direkt das Verlangen das Buch in die Hand zu nehmen, wobei ich solche Bücher ja eher umgehe. Ich hab mich zwar mit der Geschichte von Malala beschäftigt, viele Berichte gesehen und Artikel gelesen, aber es ist ja dann doch nochmal was anderes, wenn sie einem ihre Geschichte selbst und direkt erzählt. Mal sehen, ob ich mich vielleicht doch ranwage.
Ich wünsch dir einen schönen Tag !
LG Ina