[Rezension] Roman *** Lacour: Wilde Minze *** mitreißend, aber sehr traurig…

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Nina Lacour „Wilde Minze“

HC, 336 Seiten, 22,99 Euro, ET: 28.09.2023
Danke für die Bereitstellung des Buches! Unbezahlte Werbung!
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Inhalt:

„Ein Roman über Vergeben und Heilen – und eine mitreißende Liebesgeschichte

Als Sara, Barkeeperin im teuren Szenelokal Yerba Buena, Emilie kennenlernt, die für das Restaurant die Blumen arrangiert, ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch ihre Lebensgeschichten könnten kaum unterschiedlicher sein: Sara ist mit siebzehn aus dem White-Trash-Drogensumpf ihrer Kleinstadt nach Los Angeles geflohen. Dass sie ihren zehnjährigen Bruder zurücklassen musste, wirft sie sich heute noch vor. Emilie ist die Tochter einer gutbürgerlichen kreolischen Familie, hat aber immer darunter gelitten, dass sich die gesamte Aufmerksamkeit der Eltern auf Emilies drogenabhängige Schwester Colette richtet.

Doch gerade als Sara und Emilie glauben, miteinander ein neues Zuhause gefunden zu haben, holt ihre Vergangenheit sie ein.“ (Quelle)

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Meine Meinung:

Was für ein wunderschönes Buch. Das grün-grüne Cover mit dem pinken Hingucker – absolut toll geworden. Vor allem ist das Buch auch pink, wenn man den Umschlag abnimmt. Geniale Kombination. 

Das Buch wird angepriesen mit den Worten „Ein Roman über Verlust und Heilung – und eine bittersüße Liebesgeschichte!“ (Buchrücken). 

Ich habe mich sehr auf die Geschichte zwischen Sara und Emilie gefreut, habe darauf gewartet, mit ihnen mitzufiebern, mit ihnen auch ein wenig zu zittern, zu leiden, aber immer mit Hoffnung und am Ende hoffentlich mit Herzen in den Augen und im Herzen. 

Die Geschichte war aber doch eine ganz andere. So viel Verlust, so viel Schmerz, so viel Traurigkeit, so wenig Liebe, so wenig Selbstwertgefühl, so wenig Leben, wie es sein sollte. Ich warte auf den ersten Lesenden, der sagt, dass dieses Buch eine Triggerwarnung verdient hätte. 

Es hat mich sehr schockiert, was sowohl Sara als auch Emilie in ihren jungen Jahren schon erlebt haben. Beide sind sehr unterschiedlich aufgewachsen und haben sehr ungleiche Kindheiten erlebt. Jedoch haben beide ihr Päckchen zu tragen, das es aufzuarbeiten gilt, um selbst ein ausgefülltes und harmonisches Leben führen zu können. Denn sich selbst zu lieben oder auch zu vergeben, ist essentiell, um andere zu lieben und ihnen den Platz im Leben einzuräumen, den sie verdienen. 

Das Buch hat mich sehr berührt und ich habe mehrmals einfach nur beim Lesen schlucken müssen oder auch mal die Augen geschlossen. Ich habe immer weiter gelesen, da ich auf das „Vergeben und Heilen“ gewartet habe. Manchmal fiel mir das Weiterlesen aber schwer, da die Stimmung von Anfang an sehr bedrückend war, sehr gedämpft, deprimierend, beklemmend. Ich wurde immer trauriger, da es zwar immer wieder kleinere Lichtblicke gab, aber nie die wirkliche Heilung kam. 

Bis zum Ende hin habe ich mit den beiden Protagonistinnen gehofft. Leider konnte mich das Ende nicht zufriedenstellen. Mag sein, dass dieses realistisch ist, aber für mein bis dahin geschundenes Herz hätte ich mir ein anderes gewünscht. 

Mein Fazit: Ein wirklich mitreißendes Buch über zwei Frauen, die in ihrem Leben schon viel erlebt haben und sich, um ein wenig Glück zu finden, von einigem Ballast befreien müssen. Für mich war es aber zu viel Trauer, zu viel Leid, zu viele Probleme und zu wenig Glück, zu wenig Liebe, zu wenig Hoffnung. 

Ich schreibe mir das letzte Drittel einfach in meinem Kopf neu! 

Im Kopf bleiben werden mir vor allem auch die Blumenarrangements und die genannten Cocktails bzw. die Entstehung beider. Tolle, sehr lebendige Beschreibungen!

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