Rezension – Kinder-/ Jugendbuch *** Deadwater – Das Logbuch *** wir haben ein etwas anderes Buch erwartet…die Thematik ist jedoch äußerst wichtig

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Junge/ Andersen „Deadwater – Das Logbuch“

dead-water

224 Seiten, 9,99 Euro, ET: 02/2017, ab 12 Jahren

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Inhalt:

„Logbuch-Eintrag: Schulschiff verschollen Mysteriöser Erpresser! Ein Schulschiff voller Jugendlicher mitten auf dem Indischen Ozean. Nacht für Nacht verschwinden die Erwachsenen und ein grausamer Erpresser zwingt die Schüler zu terroristischen Aufgaben. Und tatsächlich: bald taucht die erste Leiche auf, eine der Lehrerinnen. Was hat das mysteriöse Marburg-Virus im verseuchten Wasser damit zu tun? Und welche Rolle spielt der Lehrer und Impfstoff-Erfinder Detering?

Cool illustriertes Reiseabenteuer, aufgemacht wie ein Logbuch und mit vielen Zusatzmaterialien: GPS-Daten, Routen, Karten!“ (Quelle)

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Unsere Meinung:

Das Buch hat uns in der Verlagsvorschau direkt angesprochen, wirkte es doch spannend, mysteriös, aber auch lustig durch die vielen Randnotizen der Jugendlichen. Meine Tochter ist gerade 12 Jahre alt geworden – stimmte mit der Altersempfehlung….also ran an das Buch!

Es stellte sich jedoch sehr schnell heraus, dass das Buch für meine Tochter nicht geeignet ist! Das fing damit an, dass der Jugendliche, der das Logbuch hauptsächlich schreibt schon 15 Jahre alt ist. Meine Tochter hatte Schwierigkeiten, sich mit ihm zu identifizieren, da er schon Alkohol trank und auch einem Joint nicht abgeneigt zu sein schien. Er hintergeht seine Eltern und macht, was er will.

Die anderen „Kids“ sind durchschnittlich 14/15 Jahre alt, zwei 13! Auf den letzten 28 Seiten findet der Leser zwei Anhänge: Anhang 1: Wer ist eigentlich wer?  und Anhang 2: Was bedeutet eigentlich? (Begriffserklärungen). Diese waren sehr hilfreich und wurden von meiner Tochter anfangs gerne genutzt. Warum nur anfangs? Sie wollte ab Seite 105 nicht mehr mitlesen, da sie das Buch immer mehr bedrückte. Die Randnotizen und deren Humor konnten nicht das Beängstigende und Furchtbare der sich immer weiter zuspitzenden Geschichte relativieren bzw. aufheben.

Die Beispielseite wurde der Leseprobe entnommen! Außer den Randnotizen gibt es noch Karten, Bilder und andere Illustrationen, die allesamt gut gelungen sind!

deadwaterleseprobe

 

Zu dem Zeitpunkt des Lesens war mir als Erwachsener schon in etwas klar, dass der Autor mit seinem Buch nicht nur eine Geschichte schreiben, sondern die Leser aufrütteln und zum Nachdenken bringen wollte. Zu welchem Thema wusste ich noch nicht ganz, habe es aber vermutet (siehe Inhalt!)

Ich habe das Buch dann alleine zu Ende gelesen und finde, dass das Buch vom Alter her besser für Jugendliche ab 14/15 Jahren geeignet ist. Dann sind sie auch in der Lage, mit der erschreckenden Wahrheit, die am Ende wartet, umzugehen und sich darüber weiter zu informieren.

Ein wichtiges und sehr aktuelles Thema, das der Autor hier verarbeitet hat. Die Art und Weise finde ich sehr gelungen. Das Buch bzw. das Cover verführt einen jedoch meiner Meinung nach zu glauben, dass es sich um eine eher kindliche Geschichte mit einer kindgerechten Auflösung handelt. Hier aber geht es um eine Thematik, die möglicherweise Alpträume, Unverständnis, Erschrockenheit, Verwirrung, Gespräche und Diskussionen nach sich ziehen kann bzw wird. Für uns vermittelt das Cover ein falsches Bild. Ich muss gestehen, dass ich mich auch nicht mehr an die „terroristischen Aufgaben“, die in der Inhaltsangabe genannt werden, erinnert habe.

Ich hadere noch mit anderen Details aus diesem Buch, die ich hier aber aus Spoilergründen nicht erwähnen kann. Sehr gut gefallen hat mir, dass das Buch wirklich wie ein Logbuch – eine Art Tagebuch aufgemacht ist. Jeder kommt hier zu Wort und man erfährt die Geschichte aus vielen verschiedenen Blickwinkeln!

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Fazit:

Ich persönlich finde das Buch von der Thematik her gut und der Autor schafft es, den Leser zu schockieren bzw. ihm vor Augen zu halten, welche Maschinerie hinter so manchem auf dieser Welt steckt. Für ein Buch ab 12 Jahren finde ich die Umsetzung zu krass und zu wenig emotional.

Für 14/15 Jährige sicherlich besser geeignet.

Das Cover wirkt für das Buch bzw. die Thematik zu kindlich und verbreitet ein -unserer Meinung nach – falsches Bild. Wir haben eine spannende, teils mysteriöse, aber trotzdem noch lustige Geschichte erwartet, aber die Geschichte ist deutlich mehr und deutlich schockierender.

Wir vergeben auch aus diesem Grund keine „offiziellen“ Sterne. Meine Tochter hätte aus dem Bauch heraus 2 Sterne gegeben, weil sie vom Gefühl her einerseits enttäuscht  und andererseits schockiert war, ich hätte drei Sterne vergeben für die Idee und die Umsetzung. Einiges hat mir nicht gefallen. Aber wir haben uns auch  – wie schon zweimal erwähnt- durch das Cover blenden/verwirren lassen. Wir haben vielleicht auch eine andere Inhaltsangabe im Oktober auf der Buchmesse gelesen.

Vielleicht habt ihr Lust es selbst zu lesen? Traut euch! Die Thematik ist interessant und wichtig!

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Weitere Rezensionen findet ihr bei Somayas Bücherwelt und bei Kasimira!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Randnotizen sind wirklich gut gelungen und hier reden die Jugendlichen auch „frei Schnauze“, so dass diese Notizen auch authentisch wirken.

 

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1 Kommentar

  1. Hey.
    Tolle Rezension. Vor allem finde ich es schön, meinen Eindruck bestätigt zu kriegen, dass es eher für eine etwas ältere Zielgruppe als 12jährige geeignet ist. Da ich selbst da schon lange drüber weg bin, selbst aber auch keine Kinder habe, muss ich bei sowas immer etwas spekulieren. Hier lag ich dann, wie man an deiner Tochter sieht wohl richtig.
    Hab mir während des Lesens der Rezension gedacht, dass ich in meinem Post eine Verlinkung nachtragen muss, weil ich eben diese Kindermeinung, die mit rein fließt gut und wichtig finde. Umso mehr habe ich mich natürlich gefreut, am Ende auch eine Verlinkung zu meinem Blog zu entdecken. Vielen Dank dafür 🙂
    Lieben Gruß,
    Steffi

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